Lieder von Traum und Tod – 10 – Die Ebene
An Carl August Klein
Silberne himmelsferne spannt
Über der endlosigkeit deiner ruhenden ebene.
Suchest du sinnend darin das uns beiden gegebene
Zwischen den furchen seit jahren verkannt?
Unter der weiden fruhem erbluhn
Horchen die kinder entzuckt einer scherzenden flote
In die veilchenwolkige blendende rote
Hupfen und tanzen sie hoffend und kuhn.
Greisin kehrte sich von dem schimmernden tand
Zu dem gemilderten glanze der fichten druben
An den begluckenden grabern die treue zu uben –
Ahndevoll raunt sie vom anderen land.
Und – denen flitternde hulle wol riss
Aber wie wir noch von irdischen wunschen genahrte
Sucher du im bilde sie? furchtest du – bleicher gefahrte –
Unsren zug zur finsternis?
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