Vorfruhling
Es lauft der Fruhlingswind
durch kahle Alleen,
seltsame Dinge sind
in seinem Wehn.
Er hat sich gewiegt,
wo Weinen war,
und hat sich geschmiegt
in zerruttetes Haar.
Er schuttelte nieder
Akazienbluten
und kuhlte die Glieder,
die atmend gluhten.
Lippen im Lachen
hat er beruhrt,
die weichen und wachen
Fluren durchspurt.
Er glitt durch die Flote
als schluchzender Schrei,
an dammernder Rote
flog er vorbei.
Er f1og mit Schweigen
durch f1usternde Zimmer
und loschte im Neigen
der Ampel Schimmer.
Es lauft der Fruhlingswind
durch kahle Alleen,
seltsame Dinge sind
in seinem Wehn.
Durch die glatten
kahlen Alleen
treibt sein Wehn
blasse Schatten
und den Duft,
den er gebracht,
von wo er gekommen
seit gestern nacht.
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