Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Letzte Heimkehr

Der Wintermorgen glanzt so klar,
Ein Wandrer kommt von ferne,
Ihn schuttelt Frost, es starrt sein Haar,
Ihm log die schone Ferne,
Nun endlich will er rasten hier,
Er klopft an seines Vaters Tur.

Doch tot sind, die sonst aufgetan,
Verwandelt Hof und Habe,
Und fremde Leute sehn ihn an,
Als kam er aus dem Grabe;
Ihn schauert tief im Herzensgrund,
Ins Feld eilt er zur selben Stund.

Da sang kein Voglein weit und breit,
Er lehnt’ an einem Baume,
Der schone Garten lag verschneit,
Es war ihm wie im Traume,
Und wie die Morgenglocke klingt,
Im stillen Feld er niedersinkt.

Und als er aufsteht vom Gebet,
Nicht weib, wohin sich wenden,
Ein schoner Jungling bei ihm steht,
Fabt mild ihn bei den Handen:
“Komm mit, sollst ruhn nach kurzem Gang.” –
Er folgt, ihn ruhrt der Stimme Klang.

Nun durch die Bergeseinsamkeit
Sie wie zum Himmel steigen,
Kein Glockenklang mehr reicht so weit,
Sie sehn im oden Schweigen
Die Lander hinter sich verbluhn,
Schon Sterne durch die Wipfel gluhn.

Der Fuhrer jetzt die Fackel sacht
Erhebt und schweigend schreitet,
Bei ihrem Schein die stille Nacht
Gleichwie ein Dom sich weitet,
Wo unsichtbare Hande baun –
Den Wandrer fabt ein heimlich Graun.

Er sprach: Was bringt der Wind herauf
So fremden Laut getragen,
Als hort ich ferner Strome Lauf,
Dazwischen Glocken schlagen?
“Das ist des Nachtgesanges Wehn,
Sie loben Gott in stillen Hohn.”

Der Wandrer drauf: Ich kann nicht mehr –
Ists Morgen, der so blendet?
Was leuchten dort fur Lander her? –
Sein Freund die Fackel wendet:
“Nun ruh zum letzten Male aus,
Wenn du erwachst, sind wir zu Haus.”

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Letzte Heimkehr - JOSEPH VON EICHENDORFF