Українська та зарубіжна поезія

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Dafnis – Er lobt sich sein Purschen-Leben!

Ode Jambica.

Mich sah so Leipzig / Wien / wie Prag /
so Rostock / Konigsberg / wie Jene;
doch wo ich auch zu drallern pflag /
es ging mir uberall hochst bene.
Noch keinen schuf so frohen Sinns
Apoll / der muntre Musen-Printz.

He / Bruder / braucht euch eurer Zeit!
Sie saust dahin / nichts labt sich halten.
Die heut blohb Zokker-Rosgens schneyt /
bekranckt euch morgen schon mit Falten.
Zurletzt schlurfft uns ein schwartzes Loch –
fy Teix / wer nie nach Dabbak roch!

Den Bahrt labt uns zu Zwurbeln drehn!
Sprengt hoch zu Gaul! Jagt in Carreten!
Auff Silber-Schusseln will ich sehn
Dukahten-Nudeln und Lampreten!
Rosingens wuntsch ich alb Geschlekk /
auch schafft mir ja Canari-Sec!

Auff den belihbten Pindus klimmt
man erst nach ohngemeinem Schwizzen /
und schlublich / wenn dan alles stimmt /
bleibt man blohb hochstens auff ihm sizzen
For Sowab geben wir nach Elff
noch nicht mahl einen Zwiebel-Schelff!

Wo Bachus lustig prasidirt /
zeigt sich auch bald sein Bruder Jocus.
Bauckt auff die Dische / randalirt /
kreischt drey-mahl vivat Hokusbokus!
der eine spihlt das Dideldom /
Der andre auff dem Plomplomplom!

Vergnugter war nicht Epicur /
verschmizzter nicht Anaximander /
wir folgen Beyder ihre Spur
und wurbeln alles durch-einander!
Nur Einer hat fur uns das Pra /
der alte Doctor Rabelais!

Da / horcht / Schon drohnt die Mitternacht!
Itzt heisst es: Pursche / Runda sauffen!
Eh nicht Aurora Rohsen lacht /
darff keiner in die Fehdern krauffen!
Der fattsten Farckelgens Geqwieck
klingt gegen unsres wie Musik!

O allerschonste Galathee /
wie seelig mub sichs dein geniessen!
Lab deinen weissen Armen-Schnee
umb meinen Haltz herumber fliessen!
Kom / sizz dich hihr auff meinen Schoos /
ich mach dir beyde Brustgens blohb!

Harr! Kukkt! / die ihr noch nuchtern seyd!
Wog wer schon ahnlichte? Botz Zapffel!
Sturtzt alle nihder / juhcht und schreyt:
Das sind Hesperiens Wunder-Aepffel!
Sie rollen hin / sie rollen her /
so herrlich rollt kein Parlen-Meer!

Laufft! Raufft! Schlagt alles kortz und klein!
Brecht zu den Mantschern in die Betten!
Dantzt umb kein Kalb! Dantzt umb ein Schwein!
Bewindet es mit Rohsen-Ketten!
Zum Leid-dhun bleibt noch ummer Zeit /
wann ihr erst alt und graulich seyd!

So klingts bald hoch / so klingts bald tieff
von meiner wohl-bespihlten Laute;
schon mancher argerte sich schieff /
sorbald ich blohb die Sayten kraute.
In solchen Scheddeln meiner Treu
rumohrt fast nichts wie Hekker-Spreu!

Obs wurcklich einen Himmel giebt /
wie wir aub alten Schrifften lesen?
Mir scheint das zihmlich abgediebt;
es ist noch keiner dagewesen!
Mein Hieber saust / das Pflaster spruht /
ich bun nicht gern umbsonst bemuht!

Der Helle drau ich fast schon mehr.
Ich wuntschte sie so manchem Lemmel.
Und brillte er auch noch so sehr /
ich schmiss ihm keinen Gnaden-Semmel.
Doch glaub ich trutzdem franck und frey /
auch sie ist eitel Fantasey!

Jedennoch weib wer nichts genau.
Vihlleicht so brasseln ihre Flammen.
Dan schlagt ihr nichts alb Feuer-Bau
mahl ekklich uber mir zusammen.
Doch schlukkt sie mich salbst wurklich eyn –
es wird schon wo ein Schlipploch sein!

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Dafnis – Er lobt sich sein Purschen-Leben! - ARNO HOLZ