Am Morgen
Fahler Morgenglanz,
Graues Dammerlicht,
Und im Spiegel dort
Starrt mein Angesicht.
Von dem letzten Kub
Bebt mein Mund noch bang,
Horch, noch tont sein Schritt
Dumpf hinab den Gang.
Auf der Treppe knirscht
Leise noch sein Fub,
Schwer die Thure fallt
Wie ein Todesgrub.
Wie ein Todesgrub!
Und der Traum zerrinnt…
In die heibe Nacht
Stohnt der Morgenwind.
Eben noch so reich
An verliebter Gluth,
Jetzt so arm und leer,
Und verstort mein Muth.
Thranennab mein Blick,
Und mein Kopf so schwer, –
Alles gab ich hin,
Und ich hab’ nichts mehr.
Und besab ich’s noch,
Wieder gab’ ich’s dir,
Traf dein Liebeskub
Mund und Seele mir.
Dennoch weib ich’s wohl,
Aus den Nebeln dort
Webt in meinen Tag
Tod und Schmach sich fort.
Finster starrt mich an
Ein Medusenhaupt,
Meine Zukunft du,
Schlangenwirrumlaubt.
Zu so wenig Lust,
So viel Leid erkorn –
Mutter, Fluch auf dich,
Dab du mich geborn!
Fluch auf dich, du Welt,
Die so rasch verdammt,
Was durch die Natur
Ringsum gluthend flammt.
Liebe, du allein
Rette du dein Kind,
Streif mit deinem Mund
Meine Lippen lind.
Lab mich einmal ruhen
Noch in deinem Schoob,
Komme in mein Herz
Leuchtend, schon und grob.
Komme wie du willst,
Wie das Morgenroth,
Komm’ in Nacht und Sturm
Gleich dem Wurger-Tod.
Bleicht im Morgenglanz,
Rothe Rosen ihr, –
Liebe, bett’ ein Grab
Unter Rosen mir!