Bastille
Die scharfen Sensen ragen wie ein Wald.
Die Strabe Antoine ist blau und rot
Von Menschenmassen. Von den Stirnen loht
Der weibe Zorn. Die Fauste sind geballt.
Ins Grau des Himmels steigt der Turm wie tot.
Aus kleinen Fenstern weht sein Schrecken kalt.
Vom hohen Dach, wo Tritt der Wachen hallt,
Das erzne Maul der grau’n Kanonen droht.
Da knarrt ein Tor. Aus Turmes schwarzer Wand
Kommt der Gesandten Zug in schwarzer Tracht.
Sie winken stumm. Sie sind umsonst gesandt.
Mit einem Wutschrei ist Paris erwacht.
Mit Beil und Knuttel wird der Turm berannt.
Die Salven rollen in die Strabenschlacht.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Related posts:
- Der Krieg I Aufgestanden ist er, welcher lange schlief, Aufgestanden unten aus Gewolben tief. In der Dammrung steht er, grob und unerkannt, Und […]...
- Bubensonntag Wenn ich einst, ein kleiner Bube, Sonntags fruh im Bette lag, und die helle Kirchenglocke all das Schweigen unterbrach: O […]...
- Vor der Fahrt Jenseits der grauen Wasserwuste Wie liegt die Zukunft winkend da! Eine grune lachende Kuste, Ein geahndet Amerika! Ein geahndet Amerika! […]...
- Nachtgesang des Kammervirtuosen Du meine Neunte letzte Sinfonie! Wenn du das Hemd anhast mit rosa Streifen… Komm wie ein Cello zwischen meine Knie, […]...
- Lieder von Traum und Tod – 22 – Nacht-Gesang III Sei rebe die blumt Sei frucht die betort Dir lieb und geruhmt.. Nur meide was stort Was siecht und vermorscht […]...
- Die Flamme Auch ich weib, woher ich stamme; schwalend trub gleich einer Flamme, die das Moor zum Schwalen brachte – dieses Moor, […]...
- Kennst Du das Land, wo die Kanonen bluhn Kennst Du das Land, wo die Kanonen bluhn? Du kennst es nicht? Du wirst es kennenlernen! Dort stehn die Prokuristen […]...
- Wieso warum? Warum sind tausend Kilo eine Tonne? Warum ist drei mal drei nicht sieben? Warum dreht sich die Erde um die […]...
- Die Wanderratten Es gibt zwei Sorten Ratten: Die hungrigen und satten. Die satten bleiben vergnugt zu Haus, Die hungrigen aber wandern aus. […]...
- An den Knaben Elis Elis, wenn die Amsel im schwarzen Wald ruft, Dieses ist dein Untergang. Deine Lippen trinken die Kuhle des blauen Felsenquells. […]...
- Der Park Blinde Scheiben sind im toten Hause, Die sich halb verbergen in den Buschen. Trube Wege, wo die Winde wischen. Jeder […]...
- Ballade vom kranken Kind Das Kind mit fiebernden Wangen lag, Rotgolden versank im Laub der Tag. Das Fenster hing voller wildem Wein, Da sah […]...
- Letzte Heimkehr Der Wintermorgen glanzt so klar, Ein Wandrer kommt von ferne, Ihn schuttelt Frost, es starrt sein Haar, Ihm log die […]...
- Die Flaschen sind leer Die Flaschen sind leer, das Fruhstuck war gut, Die Damchen sind rosig erhitzet; Sie luften das Mieder mit Übermut, Ich […]...
- Abend Und wieder ein Abend; ein Tag in das Nichts, das grenzenlose Nichts gerollt – in den bleiernen Wolken ein Sterben […]...
- Verabredung Der Torweg fangt mit streifen Bandern ein Mein Stock schilt Klirr Den frechgespreizten Prellstein Das Kichern Schrickt Durch Dunkel Trugeneckend […]...
- Da steht er gestutzt am Turm Da steht er gestutzt am Turm. Nur die Wipfel und Fahnen konnen sein Warten ahnen, und sie flustern sich furchtsam: […]...
- Wir Wir singen unsre Lieder, so lang’ das Schwert noch ruht; Mit Melodieen wecken wir unsrer Bruder Muth; Wir singen fur […]...
- Mitte des Winters Das Jahr geht zornig aus. Und kleine Tage Sind viel verstreut wie Hutten in den Winter. Und Nachte, ohne Leuchte, […]...
- Capriccio Entlaubte Parke liegen treu wie Doggen Hinter den Herrenhausern, um zu wachen. Schneesturme weiden, eine Herde Bachen. Oft sind die […]...
- An einen Maler Willst du den Stolz fur alle kenntlich malen, So lab den Muth ihm aus den Augen strahlen! Sein Blick sei […]...
- Die Vorstadt In ihrem Viertel, in dem Gassenkot, Wo sich der grobe Mond durch Dunste drangt, Und sinkend an dem niedern Himmel […]...
- Leid Wie bin ich vorgespannt Den Kohlenwagen meiner Trauer! Widrig wie eine Spinne Bekriecht mich die Zeit. Fallt mein Haar, Ergraut […]...
- Sommer Am Abend schweigt die Klage Des Kuckucks im Wald. Tiefer neigt sich das Korn, Der rote Mohn. Schwarzes Gewitter droht […]...
- Brief aus Russland Man wird tierisch. Das macht die eisenhaltige/Luft. Aber das faltige/ Herz fuhlt manchmal noch lyrisch. Ein Stahlhelm im Morgensonnenschimmer/Ein Buchfink […]...
- Erwartung Auf Turm und Tor und Mauerkranz, auf rauschende, dunkle Tannen fallt Flammenschein und Lichtertanz von Fackeln und aus Pfannen. Ein […]...
- Der Nachtschwarmer Von heisser Lebenslust entgluht Hab’ ich das Sommerland durchstreift, Daruber ist der Tag verbluht Und zu der schonsten Nacht gereift. […]...
- Nun seh’ ich wohl, warum so dunkle Flammen Nun seh’ ich wohl, warum so dunkle Flammen Ihr spruhtet mir in manchem Augenblicke, O Augen, gleichsam um in einem […]...
- Tranen Himmlische Liebe! zartliche! wenn ich dein Vergabe, wenn ich, o ihr geschicklichen, Ihr feurgen, die voll Asche sind und Wust […]...
- Lieder eines Sunders. 05. Erdeinsamkeit O wir sind einsam – Grenzenlos einsam! Brьder! Meine Brьder! Habt ihr bedacht schon: Wie einsam wir sind? Wir rollen […]...
- Dafnis – Er klagt, dab der Fruhling so kortz bluht Ode Trochaica. Kleine Bluhmen wie aub Glab seh ich gar zu gerne / durch das tunckel-grune Grab kukken sie wie […]...
- Ruhe Nach Verlaine Auf die Nachricht vom Tode des Dichters Ein grober schwarzer Traum legt sich auf mein Leben; Alles wird […]...
- Der Gott der Stadt Auf einem Hauserblocke sitzt er breit. Die Winde lagern schwarz um seine Stirn. Er schaut voll Wut, wo fern in […]...
- In der Stadt 1 Wo sich drei Gassen kreuzen, krumm und enge, Drei Zuge wallen plotzlich sich entgegen Und schlingen sich, gehemmt auf […]...
- Im kurzen Abend Im kurzen Abend. Voll Wind ist die Stunde, Und die Rote so tief und so winterlich klein. Unsere Hand, die […]...
- Kunst und Afterkunst Mit der Mutter Natur, die leise vom Sommer zum Winter Schreitet und wieder zuruck, rechtet das russische Bad. Matt sind […]...
- Fruhlingsnacht Die Kirschbaumbluten im lichtdurchschwemmten Garten Sind wie Kandelaber von Millionen Kerzen, Die das Vollmondfeuer angesteckt. Die zarten Kissen Grungesprengten Rasens […]...
- An das Schicksal Nach einer Stunde hochsten Glucks In Grabesnachte sicher schreiten Und ausgeloscht sein in der Zeiten Vergilbtem Buch. So spurlos gehn, […]...
- Letzte Hoffnung Auch am Abend hat sich nichts gebessert Morgen ist und Mittag jetzt verbraucht Ach, wir haben unser Meer verwassert? Und […]...
- Was sind wir Menschen doch Was sind wir Menschen doch? ein Wohnhaus grimmer Schmerzen, ein Ball des falschen Glucks, ein Irrlicht dieser Zeit, ein Schauplatz […]...