Spaziergang am Herbstabend
Wenn ich abends einsam gehe
Und die Blatter fallen sehe,
Finsternisse niederwallen,
Ferne, fromme Glocken hallen:
Ach, wie viele sanfte Bilder,
Immer inniger und milder,
Schatten langst vergangner Zeiten,
Seh ich dann vorubergleiten.
Was ich in den fernsten Stunden,
Oft nur halb bewubt, empfunden,
Dammert auf in Seel’ und Sinnen,
Mich noch einmal zu umspinnen.
Und im inneren Zerflieben
Mein ich’s wieder zu genieben,
Was mich vormals glucklich machte,
Oder mir Vergessen brachte.
Doch, dann frag ich mich mit Beben:
Ist so ganz verarmt dein Leben?
Was du jetzt ersehnst mit Schmerzen,
Sprich, was war es einst dem Herzen?
Vollig dunkel ist’s geworden,
Scharfer blast der Wind aus Norden,
Und dies Blatt, dies kalt benetzte,
Ist vielleicht vom Baum das letzte.
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