Українська та зарубіжна поезія

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Ob man anders mich als einsam sieht

Einsam bin ich selber in der Menge,
Streb’ ich gleich zu sein, wo Menschen weilen,
Einsam selbst im wildesten Gedrange,
Wer soll Lust, wer Freuden mit mir teilen?
Fremd sind die bekanntesten Gestalten
Mir geworden, und seit du mir fern,
Schmerz allein und Grab und Trubsal walten,
Weil ich stets sie pflege, bei mir gern.
Sie umschmeicheln mich, doch ach! sie haben
Meine Ruh’ auf immer untergraben;
Schlaue Diener, zwingen sie den Herrn.
Dich vergessen! konnt’ ich’s! Nicht erinnern,
Wie du alles, alles mir gewesen,
Mub ich nicht in meinem truben Innern
Wie im aufgeschlagnen Buche lesen?
Leb’ ich nicht allein in jenen Tagen,
Wo du mein warst, ich vor allen dein;
Als ich nie geglaubt, dab Leid und Plagen
Konnten auf der Erde moglich sein.
Frage nicht mehr, wie ich dich besessen
Fur das Leben – nie kann ich’s vergessen;
So in deinen Himmeln, denke mein!

Wenn ich nicht der Linden Rauschen hore,
Nicht des Grases Lispeln durch den Wind,
Wenn der kleinen Sanger Freudenchore
Langst verstummet meinem Ohre sind;
Wirst du dann bei Lesung dieser Zeilen,
Die hier ausgezeichnet Freundeshand,
Sanft geruhrt ein wenig nur verweilen,
Sprechend: Ach! auch diesen hab’ ich einst gekannt!??

Reisen Sie glucklich, vielleicht finden Sie dort,
was ich hier vergebens suche. . . . . Ruhe.

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Ob man anders mich als einsam sieht - FERDINAND RAIMUND