Українська та зарубіжна поезія

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Das Ende vom Liede

Vergessen kцnnen ja! Das ist die Kunst,
Von allen Kьnsten dieser Welt die erste
Von allen Kьnsten dieser Welt die schwerste,
Und bist du ihrer Herr, ist alles Dunst.

Ist alles Wurst, was jemals du gewesen,
Was du geliebt, gehaЯt, getan, gefehlt, gewollt,
Ob sich dein Leben prunkvoll aufgerollt,
Ob du fьr andre warst bequemer Besen.

Ob Sklave oder Herr dann ist’s egal,
Vergessen kцnnen und nicht dran ersticken,
Hinunterschlucken, lachen, weiterkrьcken,
Ins Leben weiter noch ein dutzendmal.

Dann tut’s ja nichts! Nun gut! Ich will’s probieren,
Den letzten Lorbeerkranz will ich entblдttern,
Das letzte Amulett will ich zerschmettern,
Wie man vergiЯt, will ich genau studieren.

Und eines Tages dann ist mir’s geglьckt,
Ich atme auf in grenzenloser Leere
Und breche in die Knie und bete: Kehre,
O kehre wieder, die du mich entzьckt:

Geliebte Sьnde, die ich froh beging
Geliebte Reue, die ich kьhn genossen.
Gemach, mein Freund! Dein Schicksal ist beschlossen
Und um dich schьrzt sich des Vergessens Ring.

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Das Ende vom Liede - HERMANN CONRADI