Strom der Wahrheit
Wenn versunken Licht und Larmen,
Sitz ich bei der Lampe Schimmer
Oft im nachtlich stillen Zimmer,
Wo Gedanken mich umschwarmen,
Auf ein altes Buch gesenkt
Meine Stirne ernstbeschwert;
Kuhlung mir der Nachtwind schenkt
Durch das Fenster unverwehrt.
Wundersame Lieder sausen
Drauben Wind und Wald und Wetter,
Und es wehn des Buches Blatter;
Welch ein feierliches Brausen!
Und ich lausche und ich lausche,
An ein Ufer fern entruckt. –
Rausche Strom der Wahrheit, rausche!
Meine Seele lauscht entzuckt.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Related posts:
- Ich steh auf des Berges Spitze Ich steh auf des Berges Spitze, Und werde sentimental. “Wenn ich ein Voglein ware! “ Seufz ich viel tausendmal. Wenn […]...
- Ich steh auf des Berges Spitze Ich steh auf des Berges Spitze, Und werde sentimental. “Wenn ich ein Voglein ware!” Seufz ich viel tausendmal. Wenn ich […]...
- Novemberfahrt Ja lacht nur, lacht, am Strabenrand ihr pelzvermummten Gaffer! Uns hat aus harterm Lehm gebrannt der Wein – und Weiber-Schaffer. […]...
- Der ewige Wanderer, der Wind Der ewige Wanderer, der Wind, Kam hochgeschossen mit groben Schritten, Hat die Baume unbeirrt umhalst, Die verwirrt geworden sind; Sie […]...
- “Es schauen die Blumen alle” Es schauen die Blumen alle Zur leuchtenden Sonne hinauf; Es nehmen die Strome alle Zum leuchtenden Meere den Lauf. Es […]...
- Traurige Wahrheit “Du bester Mensch, den’s giebt, willst von der Menschheit lassen?” Ach, wer die Menschheit liebt, der lernt die Menschen hassen....
- Amint Sie fliehet fort! Es ist um mich geschehen! Ein weiter Raum trennt Galatheen von mir. Dort floh sie hin. Komm […]...
- Aus meinem Schalchen nahm mir uber Nacht Aus meinem Schalchen nahm mir uber Nacht – vielleicht ein Vogel? – meine eine Beere; sie war sehr rot, nun […]...
- An meinen Totenknopf Lieber, einst werd ich, wie du vor Jahrhunderten einstens, In die Stille des Grabs zu langem Schlafe gelegt. Nicht mehr […]...
- Das frohliche Leben Wenn ich auf die Wiese komme, Wenn ich auf dem Felde jetzt, Bin ich noch der Zahme, Fromme, Wie von […]...
- Allerseelen Wie der Wind an eurem Kleide reibt Dab er die roten Blatter entfuhr. Wie ihr frierend duldet die Ungebuhr. Kahl […]...
- Amalia Als noch Amalia in unsern Schaferhutten Die Unschuld selbst, das Muster frommer Sitten Und aller Schafer Ehrfurcht war, Da schmuckt’ […]...
- Waldlust. Nach dem Reisebuch Fernab im grunen Wald Das Jagdhorn schallt, Das Horn erschallt im lieben Wald, Und auch ein Pilger wallt Ohn’ Aufenthalt […]...
- Meine Seele Golo Gangi gewidmet Meine Seele ist eine Schlange, Die ist schon lange tot, Nur manchmal in Herbstesmorgen, Entblattertem Abendrot Wachse […]...
- Silvesterabend Am letzten Tage des Jahres, Da dacht’ ich, wie mancher tot, Den ich bei seinem Beginne Noch lustig gesehen und […]...
- Ein stiller Wald Ein stiller Wald. Ein blasses Konigreich Mit grunen Schluchten voll und Dorngerank. Ein Wasser singt. Am Himmel fein und schlank, […]...
- Zehntausend Morgenroten, mein Engel Zehntausend Morgenroten, mein Engel, zehntausend Morgenroten Zehntausend mal hat das Auge der Sonne unsre Lider geoffnet Zehntausend Morgenroten Fur diese […]...
- Das Buch der Bilder. Der Lesende Ich las schon lang. Seit dieser Nachmittag, mit Regen rauschend, an den Fenstern lag. Vom Winde drauben horte ich nichts […]...
- Das Gluck eines guten Gewissens Besitz ich nur Ein ruhiges Gewissen: So ist fur mich, wenn andre zagen mussen, Nichts Schreckliches in der Natur. Dies […]...
- Das bist du Wenn mit Dunkel und mit Schweigen Mutter Nacht dein Bett umhullt, Lausche, wie mein Zaubergeigen Heimlich dir die Kammer fullt. […]...
- LEGENDE Nach dem rostigen Ratsel der Erde komm Bruder forsch mit mir mit hellem Spatenstich. Ich fand nichts. Du findest nichts. […]...
- Gewitter Den ganzen Abend hat es schon gegrollt Und bang geflustert in dem dunklen Laube, Am Landweg kam in Wind der […]...
- Und bist du erst mein ehlich Weib Und bist du erst mein ehlich Weib, Dann bist du zu beneiden, Dann lebst du in lauter Zeitvertreib, In lauter […]...
- Schafers Klage Wie wird mir nun geschehen, Da ich dich lassen mub, Und dich nicht mehr soll sehen? Ach, bittrer Scheidegrub! Du […]...
- Vor lauter Lauschen und Staunen sei still Vor lauter Lauschen und Staunen sei still, du mein tieftiefes Leben; dass du weisst, was der Wind dir will, eh […]...
- Gottesstunde Du rechnest nach der Zeit der Erde und ahnst noch nichts von Himmelszeit. Nach welcher Gott wohl rechnen werde, daruber […]...
- Ich furcht’ nit Gespenster Ich furcht nit Gespenster, Keine Hexen und Feen, Und lieb’s, in ihre tiefen Gluhaugen zu sehn. Am Wald in dem […]...
- Bestandigkeit Feige Sinnen weiche sind, Weichen, wie von jedem Wind Wird ein Wetterhahn gedrehet. Grober Muth steht unverwandt, Fest gegrundet auf […]...
- Die beiden Waldfeuer Waldfeuer druben an der Bergeshalde, Dein Wolkchen Rauch Schwebt einsam nicht; aus meinem Tannenwalde Steigt gleicher Hauch. Ob dort und […]...
- Der Kaiser von China spricht In der Mitte aller Dinge Wohne Ich, der Sohn des Himmels. Meine Frauen, meine Baume, Meine Tiere, meine Teiche Schliebt […]...
- Donnerlied Schwefel, Wasser, Feuer und Dampf wollen halten einen Kampf. Dicker Nebel dringt gedickt, Licht und Luft ist fast erstickt. Drauf […]...
- An den Winter Alter, mit dem grauen Barte, Mit den angefrornen Locken, Willst du denn nicht Einmal lachen? Sind die Lippen zugefroren? Komm’ […]...
- An die Helden Dingt mich nicht zu eurem Dichter! Meine Leier will nicht tonen, Wenn ich eure Kriege singe! Sing’ ich aber Amors […]...
- Wenn ich an deinem Hause Wenn ich an deinem Hause Des Morgens voruber geh, So freuts mich, du liebe Kleine, Wenn ich dich am Fenster […]...
- Amor’s Nachtbesuch Zur Zeit, wenn alle Menschen Von ihrer Arbeit ruhn; Wenn Patrioten traumen, Was Konige nicht thun; Wenn etwas nur ein […]...
- Du, Nachbar Gott, wenn ich dich manches Mal Du, Nachbar Gott, wenn ich dich manches Mal in langer Nacht mit hartem Klopfen store, – so ists, weil ich […]...
- Vorfruhling Es lauft der Fruhlingswind durch kahle Alleen, seltsame Dinge sind in seinem Wehn. Er hat sich gewiegt, wo Weinen war, […]...
- An das Meer Dich grubet noch das Land der Hesperiden Im Untergang, mit Waldern, rot betaut, Wenn von den Bergen weit auf deinen […]...
- Naturverschwisterung Wie ein gezaumter Renner Mit weiten Nustern lauscht, Wenn frei durch Grases Wogen Der Bruder Rudel rauscht: So horcht mein […]...
- Stern des Bundes. Drittes Buch. 10 Wir schaun nicht mehr auf landes starre Den wald von giftigem wind ergraut Den grund geborsten durch die darre Das […]...