Українська та зарубіжна поезія

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An meinen Totenknopf

Lieber, einst werd ich, wie du vor Jahrhunderten einstens,
In die Stille des Grabs zu langem Schlafe gelegt.
Nicht mehr schau ich das Licht und nimmer hor ich die Lieder,
Die der Wald und das Meer dem einsam Wandernden singt.
Nimmermehr trink ich den Wein aus hell erklingendem Becher
Bei der Freunde Gelag in abendlich dammernder Laub.
Nimmermehr schau ich die Sterne in lauen Nachten im Sommer
Stille im Reigentanz gehn, die Freunde heimlicher Lieb.
Nimmer grub ich am Morgen von einsamem Berge die Sonne,
Wenn uber Waldern und Seen glanzet das goldene Rund.
Nein, ich wohne im Dunkel, im engen Bette des Sarges
Und Erinnerung spielt schmerzlich in Traume hinein.
Niemand wecket mich mehr, der gern ich wieder erwachte,
Wenn ich der Freunde Mund uber dem Grabe vernahm.
Doch das dumpfe Falln der Scholln auf den Deckel des Sarges
Ist ja der letzte Ton, den ich entschlafen noch hor.

Und nach manchem Sakulum wohl, wenn langst ich vergessen,
Wirft den Schadel empor des Landmanns wuchtiger Pflug.
Und es kranzet vielleicht ein Madchen mit Efeu und Weinlaub
Mir auch einmal das Haupt, wie ich sooft dir getan
Und wie ich dir sooft von meiner Hoffnung erzahlte,
Raunt dem schweigsamen Freund sie ins verschwiegene Ohr,
Welch ein selig Geheimnis sie tief in dem Busen sich heget,
Das doch der Glucklichen Herz nimmermehr tragt nur allein.
Und so sagt sie’s dem Freund, doch droht sie schelmisch, dab nimmer
Er durch ein Lacheln verrat, was ihm zu sagen vergonnt.

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An meinen Totenknopf - GEORG HEYM