Dafnis – Er ringt mit Ihme
…wie mit Ihme furmahls jener alte Ertzt-Vatter Jakob rang
Ode Jambo-Trochaica.
Nein / nein / ich lasse Dich nicht lohb!
Ich glaube ja / ich glaube!
Errette mich in Deine Schoob /
darmitt ich nicht verstaube!
Aub des Satans ekkler Schule
sih mich hihr fur Deinem Stule /
ohnerhohrt ist meine Noht /
hulff es / schlang ich Gassen-Koht!
Fast ward ich schon wie blind und taub /
lab / lab Dich drumb versuhnen
und gonn mir Deinen Sternen-Staub /
draub keine Graber grunen!
Motten / Modder / Wuhst und Schimmel
dausch mir gnadig for den Himmel /
dab mich nicht nach kortzer Frist
nichts alb blohb die Faulung fribt!
Vor warst Du mir ein Spihl / ein Spott /
Dein Wort stund mir auff Schrauben /
kein Plato soll mir itzt Dich / Gott /
kein Socrates mir rauben!
Ohn auch nur auff Dich zu hohren /
lihb ich mich durchs Fleisch bethoren /
luderlich war ich gesinnt /
durch und durch ein Sodoms-Kind!
Verruchter war ich wie kein Thier /
for Lieder pfiff ich Zoten
in meiner brannenden Begihr /
dreyn alle Luste lohten!
Dem Catonischen Gelichter /
hieb ich qwer durch die Gesichter /
jeglicher Enthaltungs-stand
war mir gantzlich unbekand!
Itzt bun ich blohb noch Haut und Bein /
mein Hertz kan kaum mehr schlagen /
mein schwartzer allerletzter Schreyn
steht schon auff seinem Schragen.
Nacht for Nacht aub meinen Kissen
schrekkt mich zittrend mein Gewissen /
Grauen wirfft mich / Angst und Schweib /
gibt mich nicht den Wurmern preib!
Seit zwey mahl dausend Jahren schon
lobsingen dir Diorben;
sey nicht umbsonst durch Deinen Sohn
am Creutz for mir gestorben!
Mach / dab ich nach dihser Erde
gantz mit Dir vereinigt werde /
dakkt mich gleich der Leichen-Stein /
lab es nicht for ewig seyn!
Aub Gold und Parlen blizzt die Stadt /
gepflastert mit Tublonen /
kaum sehn sich an ihr salbsten satt
die englischen Sqwadronen!
Jedem / der durch Deine Gnade
Jesum fand im Wasser-Bade /
wird dort einstmahls seine Haut
wihderumb neu anverdraut!
Wie freudig werd ich im Verein /
sorbald ich dort gelendet /
mit Dach und Opitz Gloria schreyn /
weil alles sich gewendet!
Nichts bleibt unterm Leichlach ligen /
alles werd ich wihder krigen:
Ohr und Nase / Mund und Kinn /
jedes kleinste Knochelchin!
Das steht gantz durchaub und gewib
durch Deine Schrifft verheissen /
Du wirst umb einen Apffel-Bib
mich nicht ins Feuer schmeissen!
Dodt / du Teuffel / deinem Drachen
spey ich mitten in den Rachen:
bald bun ich dahin gelangt /
wo mein Haupt mit Krohnen prangt!
Dan jauchtz ich wihder frisch und roht /
o Freuden-volle Pfrunde!
Wab ware dihser Leib aub Koht /
wenn ich nicht aufferstunde?
Erst zwar drifft mich noch Verwesung /
doch sordann folgt die Genesung /
denn ich weib es itzt alb Christ /
dab der Dodt mein Leben ist!
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