Bestandigkeit
Feige Sinnen weiche sind,
Weichen, wie von jedem Wind
Wird ein Wetterhahn gedrehet.
Grober Muth steht unverwandt,
Fest gegrundet auf Bestand,
Den kein Nordensturm umwehet.
Lab die Wellen brausen her,
Lab die Winde sausen sehr,
Lab den heiben Mittag stechen:
Ungluck, Noth und Ungemach,
Selbst der Tod ist viel zu schwach,
Einen festen Muth zu brechen.
Wer den Dank erlaufen will,
Mub durchaus nicht halten still,
Bis er hat das Ziel erreichet.
Kampfen bringet keine Kron’,
Wenn man eher labt davon,
Als der Feind bezwungen weichet.
Durch Bestand die Tugend wird
In Vollkommenheit gefuhrt,
Eingepflanzt in das Gemuthe,
Dab der Wille nichts mehr will,
Als was dem Verstand gefiel,
Tugend wallet im Geblute.
Endlich doch behalt Bestand
Wohl vergnugt die Oberhand,
Siehet seine Sorgenwende.
Lab denn nichts dich fuhren ab,
Denk’, dab nur Belohnung hab’,
Wer beharret bis an’s Ende.
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