Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Venus Natura

Durch einen menschenleeren Garten irrend
geriet ich an ein Pfauenpaar; der Pfau
stand mit gespreiztem Rad vor seiner Frau,
die Flugel tief gestraubt, von Lichtern flirrend.

So stand er kreisend, sich die Henne kirrend,
und bannte sie zu feierlicher Schau;
starr federte das goldne Grun und Blau
des steilen Schweifes, vor Erregung klirrend.

Jetzt uberfallt er sie, und seine Zier
peitscht wild die Luft, die heibe; funkelnd spaltet
der Radsaum seine Speichen, dab sich mir
der Gartenkreis zum Paradies gestaltet –

O Mensch, wie herrlich ist das Tier,
wenn es sich ganz als Tier entfaltet! –

Denn der Mensch: der eignen Notdurft Spotter,
ja, so war seit je ein Halbgott er.
Schob er seinen Ursprung drum auf Gotter:
Mensch noch nicht, und Tier nicht mehr?!

Wo ich hinsah, afften sich Begierden,
die sich ihrer nackten Herkunft schamten,
Brunste, die mit schlangenhautigen Zierden
ihre tuckische Unvernunft verbramten.

Eine ungeheure Tobsuchtwildnis
dunkte mir der ganze Schopfungsplan,
mittendrin der Menschheit tonern Bildnis
mit dem Stempel: reif zum Grobenwahn.

O vermochte jene Zeit der Schrecken
meinen Dunkel immerfort zu dampfen!
Wieviel Ekel mubt ich schmecken,
wie verbissen mit dir kampfen.

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Venus Natura - RICHARD DEHMEL