Du meine Seele, singe
Du meine Seele, singe,
wohlauf und singe schon
dem, welchen alle Dinge
zu Dienst und Willen stehn.
Ich will den Herren droben
hier preisen auf der Erd;
ich will ihn herzlich loben,
solang ich leben werd.
Wohl dem, der einzig schauet
nach Jakobs Gott und Heil!
Wer dem sich anvertrauet,
der hat das beste Teil,
das hachste Gut erlesen,
den schonsten Schatz geliebt;
sein Herz und ganzes Wesen
bleibt ewig unbetrubt.
Hier sind die starken Krafte,
die unerschopfte Macht;
das weisen die Geschafte,
die seine Hand gemacht:
der Himmel und die Erde
mit ihrem ganzen Heer,
der Fisch unzahlge Herde
im groben wilden Meer.
Hier sind die treuen Sinnen,
die niemand unrecht tun,
all denen Gutes gonnen,
die in der Treu beruhn.
Gott halt sein Wort mit Freuden,
und was er spricht, geschicht,
und wer Gewalt mub leiden,
den schutzt er im Gericht.
Er weib viel tausend Weisen,
zu retten aus dem Tod,
ernahrt und gibet Speisen
zur Zeit der Hungersnot,
macht schone rote Wangen
oft bei geringem Mahl,
und die da sind gefangen,
die reibt er aus der Qual.
Er ist das Licht der Blinden,
erleuchtet ihr Gesicht,
und die sich schwach befinden,
die stellt er aufgericht.
Er liebet alle Frommen,
und die ihm gunstig seind,
die finden, wenn sie kommen,
an ihm den besten Freund.
Ach ich bin viel zu wenig,
zu ruhmen seinen Ruhm;
der Herr allein ist Konig,
ich eine welke Blum.
Jedoch weil ich gehore
gen Zion in sein Zelt,
ists billig, dab ich mehre
sein Lob vor aller Welt.