Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Auf H. Georg Glogers Med. Cand. Seeliges Ableben

O Liebster / was bedeut das ungewohnte rocheln?
Die Furcht der heissen Brust? Der matten Lungen fecheln /
Das so geschwinde keicht? Ach! wo? wo last du dich?
Dein’ Augen? deinen Mund? und was noch mehr / wo mich?
Mich / deinen andern Dich? So bistu nun geflogen /
du schone Seele du / und labst unnachgezogen
den Leib / dein schones Kleid / das mit so schoner Pracht
der Tugend war gestuckt / und sauber ausgemacht.
Du Mund / den Venus selbst in ihre Nectar tauchet /
und dem die Gratien ihr Holdseyn eingehauchet:
Ihr Augen / die ihr mich durch euer freundlich sehn
zur Gegenliebe zwingt / nun ists umm euch geschehn
und auch umm euren mich. Vor hab’ ich finden konnen /
noch meinen Landsmann / dich / du Labsal meiner Sinnen.
Ein Freund zwar / hoff’ ich wol / mir anzutreffen ist:
So einer nimmermehr / wie du gewesen bist.
An dir hab’ ich gehabt / ach! ach gehabt! den Zeugen
von meiner Poesie / wie sehr sie ummzubeugen
der hagre Neid erkuhnt; wie schlim er auff sie sieht /
durch dich verlacht’ ich ihn. Du hubst mir das Gemuht’
je mehr zum ewig seyn. Apollo war mir gunstig /
der Musicant’ und Artzt / weil du mich machtest brunstig
zu seiner doppeln Kunst. Die freye Meditrin
verweiste mich durch dich zu ihrem Tempell hin /
und hieb mich ihren Freund. Wo werd’ ich nun gelassen /
weil du mich so verlast? Wie auff den rauen Gassen
dab bosen Oceans ein schwacher Nachen wankt /
der keinen Bots-knecht hat / dab er den Port erlangt /
schopfft Wasser / tauchet ein: Also gehts meinem Kane /
der nun Kunst holen soll. Ich bin auff wilder Bahne /
mein Ruder ist entzwey / mein Ancker bleibt im Stich’/
im Boden-losen Grund’. O du mein selber Ich!
Mein alles und mein nichts. Ach Liebster! war dein Name /
ders wol auch bleiben wird / so lang ein Kornlein Same
der Seelen in mir bleibt. Die Faust erstarret mir /
die Thranen schwemmen aus die Dinte vom Pappier’.
Ich kan / ich kan nicht mehr. So nim doch hin / mein Leben /
den Kub / den letzten Kub / den ohne wieder geben /
Ach! wers auch vor geschehn? Ich setz’ auff deinen Mund /
auff deinen kalten Mund. Dis ist der letzte Bund.
So bleib’ ich dir vermahlt. So ewig Flemings Buhlen /
die zarte Poesie / wird seyn in Phobus Schulen /
so soll dein hertzer Nam an allen Wanden stehn /
und mit der Ewigkeit mein Gloger untergehn.

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Auf H. Georg Glogers Med. Cand. Seeliges Ableben - PAUL FLEMING