Das Ich
“Ich bin’s!”
Jawohl, du bist’s, mein Ich;
gestatte mir, dich zu erkennen!
Du ruhmst und lobst und brustest dich,
stets fertig, dich mein Ich zu nennen.
Doch, seh ich dich mir in dem Licht
der Wirklichkeit genauer an,
so bist du es und doch auch nicht.
Du weibt, was ich nicht sagen kann!
“Ich will’s!”
Jawohl, du willst’s, mein Ich;
gestatte mir nur, dich zu kennen!
Du ruhmst und lobst und brustest dich,
stets fertig, dich mein Ich zu nennen.
Du hast schon viel, schon viel gewollt,
doch sah ich mir’s genauer an,
so war es nie, was ich gesollt.
Du weibt, was ich nicht sagen kann!
“Ich kann’s!”
Jawohl, du kannst’s, mein Ich;
gestatte mir nur, dich zu kennen!
Du ruhmst und lobst und brustest dich,
stets fertig, dich mein Ich zu nennen.
Du hast schon viel, schon viel gekonnt,
doch, sah ich mir’s genauer an,
so hast du dich in mir gesonnt.
Du weibt, was ich nicht sagen kann!
“Ich schweig!”
Jawohl, mein liebes Ich;
gestatte mir, dies klug zu nennen!
Du bist nur Staub, nur Staub fur mich,
und von dem Staub mub ich mich trennen.
Denn, seh ich dich mir in dem Licht
der Ewigkeit genauer an,
so brauche ich dich einstens nicht.
Das ist’s, was ich dir sagen kann?