Українська та зарубіжна поезія

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Sankt Peter und der Blaustrumpf

Ein Weiblein klopft an’s Himmelsthor,
Sankt Peter offnet, guckt hervor:
– “Wer bist denn du?” – “Ein Strumpf, o Herr…”
Sie stockt, und milde mahnet er:
“Mein Kind, erklare dich genauer,
Was fur ein Strumpf?” “Vergieb – ein blauer.”
Er aber grollt: “Man trifft die Sorte
Nicht haufig hier an unsrer Pforte.
Seid samt und sonders freie Geister,
Der Teufel ist gar oft nicht dreister,
Geh hin! er durfte von dir wissen,
Der liebe Herrgott kann dich missen.”
– “Das glaub ich wohl – doch ich nicht Ihn,
O Heilger, wolle noch verziehn!”
Sie wagt es, sein Gewand zu fassen,
Hat auf die Knie sich sinken lassen:
“Du starker Hort, verstob mich nicht,
Lab blicken mich in’s Angesicht
Des Ewgen, den ich stets gesucht.”
– “In welcher Weise, ward gebucht;
Man strebt ihm nach, wie’s vorgeschrieben,
Du bist uns fern und fremd geblieben.”
Das Weib blickt flehend zu ihm auf:
“War dir bekannt mein Lebenslauf,
Du wubtest, dab in selgen Stunden
Ich meinen Herrn und Gott gefunden.”
Der Pfortner stutzt: “Allwo? – Sprich klar!”
– “Daselbst, wo ich zu Hause war,
(Mein Handwerk brachte das mit sich)
Im Menschenherzen. Wunderlich
War dort der Hochste wohl umgeben;
Oft blieb von seines Lichtes Weben
Ein glimmend Funklein ubrig nur
Und fuhrte doch auf Gottes Spur.
Ob er sich nun auf dem Altare
Den Frommen reicher offenbare –
Das zu entscheiden ist dein Amt:
Bin ich erlost? bin ich verdammt?”
Sankt Peter zu derselben Frist
Etwas verlegen worden ist,
Dacht eine gute Weile nach,
Nahm endlich doch das Wort. Er sprach
Und ruckt dabei den Heilgenschein:
“Besprich es drin – ich lab dich ein.”

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Sankt Peter und der Blaustrumpf - MARIE VON EBNER-ESCHENBACH