Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






An Goethe

Nennen dich den groben Dichter,
Wenn dich auf dem Markte zeigest,
Gerne hor ich, wenn du singest,
Und ich horche, wenn du schweigest.

Wer ein schones Lied erfunden,
Darf dich ruhmen, darf dich preisen,
Weil nur er dich ganz empfunden,
Dich, den Glucklichen, den Weisen,
Der die Welt sich uberwunden.
Quaken mag im Sumpfe dorten
Jenes tuckische Gelichter,
Doch die Besten aller Orten
Bilden sich an deinen Worten,
Nennen dich den groben Dichter.

Jene Schiefen, jene Lahmen
Mochten gern auch dich ermuden,
Bieten feil im fremden Rahmen
Bodenlose Platituden
Unter weltberuhmtem Namen.
Aber jedem der Verachter,
Wenn auch du, gleich Gottern, schweigest,
Schallt des Volkes laut Gelachter,
Doch ein Jubel tont, ein achter,
Wenn dich auf dem Markte zeigest.

Als die Welt im Schwindel kreiste,
Irrtum tausendfach sich regte,
Dab er dies und jenes leiste,
Sahst du ruhig das Bewegte
Spiegeln sich in deinem Geiste.
Neidvoll wird die Nachwelt fragen,
Wenn du dich der Zeit entschwingest,
Wer sich nah dir durfte wagen,
Dir von Mund zu Mund zu sagen:
Gerne hor ich, wenn du singest.

Wenn die Zeit auch viel bedrohte,
Wenn in Stratfords alten Hallen
Schlaft der teure, grobe Tote,
Wenn der Kiel der Hand entfallen,
Welche schrieb den Don Quixote:
Du doch lebst, uns zu beglucken,
Der du beider Sein uns zeigest,
Beide wurden mit Entzucken,
Wenn du sprichst, vor dir sich bucken,
Und ich horche, wenn du schweigest.

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An Goethe - AUGUST VON PLATEN