Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






An Bodmer

Der die Schickungen lenkt, heibet den fromsten Wunsch,
Mancher Seligkeit goldnes Bild
Oft verwehen, und ruft da Labyrinth hervor,
Wo ein Sterblicher gehen will.
In die Fernen hinaus sieht, der Unendlichkeit
Uns unsichtbaren Schauplatz, Gott!
Ach, sie finden sich nicht, die fur einander doch,
Und zur Liebe geschaffen sind.
Jetzo trennet die Nacht fernerer Himmel sie,
Jetzo lange Jahrhunderte.
Niemals sah dich mein Blick, Sokrates Addison,
Niemals lehrte dein Mund mich selbst.
Niemals lachelte mir Singer, der Lebenden
Und der Todten Vereinerin.
Auch dich werd’ ich nicht sehn, der du in jener Zeit,
Wenn ich lange gestorben bin,
Fur das Herz mir gemacht, und mir der ahnlichste,
Nach mir einmal verlangen wirst,
Auch dich werd’ ich nicht sehn, wie du dein Leben lebst,
Werd’ ich einst nicht dein Genius.
Also ordnet es Gott, der in die Fernen sieht,
Tiefer hin ins Unendliche!
Oft erfullet er auch, was sich das zitternde
Volle Herz nicht zu wunschen wagt.
Wie von Traumen erwacht, sehn wir dann unser Gluck,
Sehns mit Augen, und glaubens kaum.
Also freuet’ ich mich, da ich das erstemal
Bodmers Armen entgegen kam.

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An Bodmer - FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK