Madchenseele
Gar oft schon fuhlt ichs tief, des Madchens Seele
Wird nicht sich selbst, dem Liebsten nur geboren.
Da irrt sie nun verstoben und verloren,
Schickt heimlich Blicke schon als Boten aus,
Dab sie auf Erden suchen ihr ein Haus.
Sie schlummert in der Schwule, leicht bedeckt,
Lachelt im Schlafe, atmet warm und leise,
Doch die Gedanken sind fern auf der Reise,
Und auf den Wangen flattert traumrisch Feuer,
Hebt buhlend oft der Wind den zarten Schleier.
Der Mann, der da zum erstenmal sie weckt,
Zuerst hinunterlangt in diese Stille,
Dem fallt sie um den Hals vor Freude bang
Und labt ihn nicht mehr all ihr Lebelang.
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