Zerbinetta
Noch glaub ich dem einen ganz mich gehorend,
Noch mein’ ich mir selber so sicher zu sein,
Da mischt sich im Herzen leise betorend
Schon einer nie gekosteten Freiheit,
Schon einer neuen verstohlenen Liebe
Schweifendes freches Gefuhle sich ein!
Noch bin ich wahr, und doch ist es gelogen,
Ich halte mich treu und bin schon schlecht,
Mit falschen Gewichten wird alles gewogen –
Und halb mich wissend und halb im Taumel
Betrug ich ihn endlich und lieb ihn noch recht!
Ja, halb mich wissend und halb im Taumel
Betruge ich endlich und liebe noch recht!
So war es mit Pagliazzo
Und mit Mezzetin!
Dann war es Cavicchio,
Dann Buratin,
Dann Pasquariello!
Ach, und zuweilen,
Will es mir scheinen,
Waren es zwei!
Doch niemals Launen,
Immer ein Mussen!
Immer ein neues
Beklommenes Staunen.
Dab ein Herz so gar sich selber,
Gar sich selber nicht versteht!
Als ein Gott kam jeder gegangen,
Und sein Schritt schon machte mich stumm,
Kubte er mir Stirn und Wangen,
War ich von dem Gott gefangen
Und gewandelt um und um!