Українська та зарубіжна поезія

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In Ewigkeit

Lab uns hinauf zu jenen Bergen steigen,
auf denen einst die Macht der Welt gestanden!
Du sollst mir ihre starken Burgen zeigen
und was von ihnen heut noch ist vorhanden.
Sie legte ihre Faust in jede Wage,
und was sie tat, das machte sie zum Recht.
So wurde sie, die Welt, der Welt zur Plage;
der Mensch war nur ihr Sklave, nur ihr – – Knecht.

Doch heut? Verschwunden sind die stolzen Festen;
nur Trummer mahnen an vergangne Zeiten.
Bisweilen stobert unter diesen Resten
die Gegenwart nach Sehenswurdigkeiten.
Und was sie findet, immer ist’s das Eine,
wovon der Himmel taglich zu uns spricht.
Hier sagt er’s in der Sprache dieser Steine:
“Die Welt vergeht; sie kennt die Liebe nicht!”

Lab uns hinauf zu jenen Bergen steigen,
auf denen einst die Macht des Herrn gestanden!
Du sollst mir seiner Liebe Wunder zeigen
und was von ihnen heut noch ist vorhanden.
Sie legte ihre Hand auf jedes Leben,
um es zu segnen, gnadenreich und lind,
und wer sich ihr zu Eigen wollte geben,
den nahm sie freudig auf, der war ihr – – Kind.

Und heut? Noch ruhmen ihn der Himmel Heere;
noch wird auf jedem Stern sein Lob gesungen;
noch preisen ihn die Berge und die Meere;
noch ist der Dank fur ihn nicht ausgeklungen.
Noch stehen seiner Kinder selge Scharen
vor seinem Angesichte, dankbereit
und horen nimmer auf, zu offenbaren:
“Die Liebe Gottes bleibt in Ewigkeit!”

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In Ewigkeit - KARL MAY