Nach deb vj. Psalmens Weise
In allen meinen Thaten
lab ich den Hochsten rahten /
der alles kan und hat /
Er mub zu allen Dingen /
sols anders wol gelingen /
selbst geben Raht und That.
Nichts ist es spat und fruhe /
umm alle meine Muhe /
mein sorgen ist ummsonst /
Er mags mit meinen Sachen
nach seinen Willen machen.
Ich stells in seine Gunst.
Es kan mir nichts geschehen /
als was er hat versehen /
und was mir selig ist /
Ich nahm’ es / wie ers giebet /
was ihm von mir geliebet
das hab’ auch ich erkiest.
Ich traue seiner Gnaden /
die mich fur allen Schaden /
fur allen ubel schutzt.
Leb’ ich nach seinen Satzen /
So wird mich nichts verletzen /
nichts fehlen / was mir nutzt.
Er wolle meiner Sunden /
in Gnaden mich entbinden /
durchstreichen meine Schuld.
Er wird auff mein verbrechen /
nicht stracks das Urtheil sprechen /
und haben noch Gedult.
Ich zieh’ in ferne Lande /
zu nutzen einem Stande /
an den er mich bestellt.
Sein Segen wird mir lassen /
was gut und recht ist / fassen /
zu dienen seiner Welt.
Bin ich in wilder Wusten /
So bin ich doch bey Christen /
und Christus ist bey mir.
Der Helffer in Gefahren /
der kan mich doch bewahren /
wie dorte / so auch hier.
Er wird zu diesen Reisen /
gewunschten Fortgang weisen /
wol helffen hin und her.
Gesundheit / Heyl und Leben /
Zeit / Wind und Wetter geben /
und alles nach Begehr.
Sein Engel / der getreue /
macht meine Feinde scheue /
tritt zwischen mich und sie.
Durch seinen Zug / den frommen /
sind wir so weit nun kommen /
und wissen fast nicht wie.
Leg’ ich mich spate nieder /
erwach’ ich fruhe wieder /
lieg’ / oder zieh’ ich fort.
In Schwachheit und in Banden /
und was mir stobt zu handen /
so trostet mich sein Wort.
Hat er es denn beschlossen /
So will ich unverdrossen /
an mein Verhangnib gehn /
Kein Unfall unter allen /
wird mir zu harte fallen /
Ich will ihn uberstehn.
Ihm hab’ ich mich ergeben /
zu sterben und zu leben /
So bald er mir gebeut.
Es sey heut’ oder morgen /
dafur lab ich ihn sorgen /
Er weib die rechte Zeit.
Gefallt es seiner Gute
und sagt mir mein Gemuhte
nicht was vergeblichs zu /
So werd’ ich Gott noch preisen
mit manchen schonen Weisen /
daheim in meiner Ruh.
In deb wird er den meinen /
mit Segen auch erscheinen /
ihr Schutz / wie meiner / seyn /
wird beyderseits gewehren /
was unser Wunsch und Zahren /
Ihn bitten uberein.
So sey nun / Seele / deine /
und traue dem alleine /
Der dich geschaffen hat.
Es gehe wie es gehe /
dein Vater in der Hohe
weib allen Sachen Raht.