Gluck
Was suchst du?
Warte und wache so laut du kannst.
Wache und horche.
Das Gluck, das berauschende, wonnezitternde Gluck,
Es kommt nie. Es ist.
Es umarmt dich jah,
Aus der pochenden Ahnung geboren.
Rosen, starke schwellende Rosen haufen ihren Duft.
Das ist kein Atem.
Und sein Lachen?
Es gibt nur ein Lachen.
Und das Lachen heibt “Gluck.”
Und seine Augen! O diese Augen,
Die Strahlenblume des Himmels,
Der Sternentau silberner Nachte,
Schrill und melodisch.
Aber so ist es nicht immer.
Es kriegt in sich,
Lustsaugend an der Erinnerung.
Und dann leben die blendenden Traume,
Versteinert, stumpf und hart,
Wie des Mondlichts marmorne Lilien.
Aber nicht lange.
Wuhlende Glockenlaute,
Taumelnd, schweigend,
Von Freude gewiegt,
In Freude schwingend und schaumend
Das ist seine Stimme,
Seine alluberflutende Stimme.
Wird es nie mude?
Mude! Todesmude.
Aber dann ist es nicht mehr,
Und wird nie mehr sein.
Es flackert noch rot,
Rot, purpurrot,
Aber ohne gluhende Kraft,
Nur noch die Farbe von Flammen und Rosen.
Stockend kalt ekelgronnenes Blut.
So ernst wird es dann,
Und so angstfromm,
Und Weihrauch kriecht ihm zu Fuben.
Tief im Dunkel,
In modernder Einsamkeit
Tasten die blassen Gedanken.
Horch! Harfen, ferne, ferne Harfen…
Da breitet die Sehsucht
Schluchzend die Arme:
O Gluck! Gluck!
O Gluck!