Widmungsgedicht zu “Adam Mensch”
Oskar Hдnichen zugeeignet.
Von einem Grabe komm’ ich her. Du weiЯt,
Mein lieber Freund: von welchem Grabe
Du weiЯt : wie viele Trдume, wie viel Glьck
Wie viele Vergangenheit ich da begraben habe…
Von des Vergessens Flut unьberspьlt
Mahnt dieser Hьgel noch im fernen Sьden
Da wir so groЯ gelebt, so stark gefьhlt,
So heiЯ gekдmpft um unsres Willens Frieden.
Ob wir ihn fanden -? Nun, mein lieber Freund
Wir lдcheln schmerzlich doch wir lдcheln eben
Wir sind allein – wir haben nur noch uns
So bleiben wir zusammen fьr das Leben…
Der Regen klatscht an meine Fensterscheiben
Ins Nordland wieder wurden wir verbannt
Getrost mein Freund! Wir werden sьdwдrts treiben
In unsrer Sehnsucht unsres Sieges Land!
Ein Grab zu hьten gilt’s. Mit weiЯen Kerzen
Hat’s unterweil der junge Lenzgeschmьckt
Fьr das Unsterbliche verglьhn die Herzen
Mit rotem Blut getauft der tiefsten Schmerzen
Ward uns der Geist, der Zukunftsfrьchte pflьckt.
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