Im Osten

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1. Allerseelen An Karl Hauer Die Mannlein, Weiblein, traurige Gesellen, Sie streuen heute Blumen blau und rot Auf ihre Grufte, die sich […]...
2. Fruhling der Seele Aufschrei im Schlaf; durch schwarze Gassen sturzt der Wind, Das Blau des Fruhlings winkt durch brechendes Geast, Purpurner Nachttau und […]...
3. Tiergarten Birken und Linden legen am Kanal Unausgeruhtes sanft in seinen Spiegel. Ins Nachtgewolbe rutscht der Mond, ein Igel, Der Sterne […]...
4. Siehst du die Stadt? Siehst du die Stadt, wie sie da druben ruht, Sich flusternd schmieget in das Kleid der Nacht? Es giebt der […]...
5. Die stille Stadt Liegt eine Stadt im Tale, ein blasser Tag vergeht; es wird nicht lange dauern mehr, bis weder Mond noch Sterne, […]...
6. Anif Erinnerung: Moven, gleitend uber den dunklen Himmel Mannlicher Schwermut. Stille wohnst du im Schatten der herbstlichen Esche, Versunken in des […]...
7. Am Monchsberg Wo im Schatten herbstlicher Ulmen der verfallene Pfad hinabsinkt, Ferne den Hutten von Laub, schlafenden Hirten, Immer folgt dem Wandrer […]...
8. Nach dem Regen Zwischen des Gartens stierkopfigen Schatten, aus denen des Tages letzte Lichter wie blutrot mude Augen funkeln, wandeln wir um und […]...
9. An einen Fruhverstorbenen O, der schwarze Engel, der leise aus dem Innern des Baums trat, Da wir sanfte Gespielen am Abend waren, Am […]...
10. Eine in der Ferne im brennendsten Ich habe meinen Standort an der Muhle; Es strahlt, blau wie die Rocke der Dragoner, Der Himmel durch die erste […]...
11. Die Welt, die monden ist Vergib, vergib, und lab uns jetzt nur dies erleben, wie die Sterne durch geklarten Nachthimmel dringen, wie der Mond die […]...
12. Bezwing ich dich Bezwing ich dich? Dein Sturm durchbraust mich wild An diesem Wintertag, da vor dem Licht Die Wolke stehet wie ein […]...
13. Wenn ich, beseligt von schonen Kussen Wenn ich, beseligt von schonen Kussen, In deinen Armen mich wohl befinde, Dann mubt du mir nie von Deutschland reden; […]...
14. Der Kuckuck Der Kuckuck sprach mit einem Star, der aus der Stadt entflohen war. “Was spricht man”, fing er an zu schrein, […]...
15. Helle Nacht Weich kubt die Zweige der weibe Mond. Ein Flustern wohnt im Laub, als neige, als schweige sich der Hain zur […]...
16. Manche freilich mussen drunten sterben Manche freilich mussen drunten sterben, Wo die schweren Ruder der Schiffe streifen, Andre wohnen bei dem Steuer droben, Kennen Vogelflug […]...
17. Der Krieg II Hingeworfen weit in das brennende Land Über Schluchten und Hugel die Leiber gemaht In verlassener Felder Furchen gesat Unter regnenden […]...
18. Abendland 1 Mond, als trate ein Totes Aus blauer Hohle, Und es fallen der Bluten Viele uber den Felsenpfad. Silbern weint […]...
19. Schnee-Masken Es hat der Schnee uber Nacht Meine Totenmaske gemacht Weib war das Lachen des Schnees Und meinen Schatten verwandelt Er […]...
20. Der Krieg I Aufgestanden ist er, welcher lange schlief, Aufgestanden unten aus Gewolben tief. In der Dammrung steht er, grob und unerkannt, Und […]...
21. Frauenlob So steh ich hier vor werten Fraun voll Reine Uns sing ihr Lob mit manchem Tone; Die ich mit Treuen […]...
22. Amen Verwestes gleitend durch die morsche Stube; Schatten an gelben Tapeten; in dunklen Spiegeln wolbt Sich unserer Hande elfenbeinerne Traurigkeit. Braune […]...
23. Vom Gral Nun schreiten wir in Abends leisem Leuchten den Wiesenhang von Blumengold umschuttet den Schatten zu – die von erloschnen Hugeln […]...
24. Der Tod der Geliebten Er wubte nur vom Tod was alle wissen: dab er uns nimmt und in das Stumme stobt. Als aber sie, […]...
25. Die Spiegel Warum werden Spiegel im Alter matt? Weil jeder mablos genossen hat. Denn sind sie glucklich, die schonen Frauen, Tun sie […]...
26. Die Nelken gluhen auf allen Altanen Das Laub gibt sich dem Abend hin, Nur Wolken prunkend ans Fenster ziehn, Die sind so feurig anzuschauen Wie kleiderlose […]...
27. Leben Die Sonne sinkt den lebenleeren Tagen Und sinkt der Stadt vergoldend und gewaltig, So wie sie sank der Zeit, die […]...
28. Passion Wenn Orpheus silbern die Laute ruhrt, Beklagend ein Totes im Abendgarten, Wer bist du Ruhendes unter hohen Baumen? Es rauscht […]...
29. Abend in Lans Wanderschaft durch dammernden Sommer An Bundeln vergilbten Korns vorbei. Unter getunchten Bogen, Wo die Schwalbe aus und ein flog, tranken […]...
30. An den Fruhling Was hilf es mir du Fruhling, Wenn du auf alle Wiesen Die schonsten Blumen streuest, Wann ich auf deinem Blumen, […]...
31. Ueber den Thurn zu Strabburg Printz aller hohen Thurn’, als jemals wird beschauen Der Sonnen klarer Glantz und vor beschauet hat, Wie recht, weil Strabburg […]...
32. Mein Haus Um mein Haus sind Straben, Kreise von Brunnen. Plakatsaulen. Gemuseladen. Uhrmacher mit Schmuck. Finstere Brunnen. Plakatsaulen. Polizisten stehn vor Theatern. […]...
33. An meinem Fenster in kahler Nacht An meinem Fenster in kahler Nacht Hat weib wie ein Katzchen der Mond gewacht. Der Mond und mein Herz sie […]...
34. Freundin Horerin Die Gegenwart der Nacht macht alles schlimmer. Die Phantasien der Lust entlaufen schnode, Die Uhr schreit hablich in der Herzeinode, […]...
35. Wenn zwei von einander scheiden Wenn zwei von einander scheiden, So geben sie sich die Hand, Und fangen an zu weinen, Und seufzen ohne End. […]...
36. Am Moor Wanderer im schwarzen Wind; leise flustert das durre Rohr In der Stille des Moors. Am grauen Himmel Ein Zug von […]...
37. Den Wolken Der Toten Geister seid ihr, die zum Flusse Zum uberladnen Kahn der Wesenlosen Der Bote fuhrt; eur Rufen hallt im […]...
38. Sehnen Die Hande strecken Starre bebt Erde wachst an Erde Dein Nahen fernt Der Schritt ertrinkt Das Stehen jagt voruber Ein […]...
39. Die Liebesfrau – Nackt. Ich bin es nicht gewohnt. Du wirst so grob und so weib Geliebte. Glitzernd wie Mond, Wie der […]...
40. Variationen zum Leierkasten Guter Mond, du gehst so stille Ueber Deutschlands Fluren hin Vetter Michel ruckt die Spille, Greift sein Weibchen unter’s Kinn; […]...