Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Bardale

Einen frohlichen Lenz ward ich, und flog umher!
Diesen frohlichen Lenz lehrete sorgsam mich
Meine Mutter, und sagte:
Sing, Bardale, den Fruhling durch!

Hort der Wald dich allein, deine Gespielinnen
Flattern horchend nur sie dir um den Schattenast;
Singe dann, o Bardale,
Nachtigallen Gesange nur.

Aber tritt er daher, der wie der wachsende
Ahorn schlank sich erhebt, komt er der Erde Gott,
Sing dann, glucklicher Sanger,
Tonevoller, und lyrischer!

Denn sie horen dich auch, die doch unsterblich sind!
Ihren gottlichsten Trieb lockt dein Gesang hervor.
Ach, Bardale, du singest
Liebe dann den Unsterblichen!

Ich entflog ihr, und sang, und der bewegte Hain
Und die Hugel umher horten mein flotend Lied!
Und des Baches Gesprache
Sprachen leiser am Ufer hin.

Doch der Hugel, der Bach war nicht, die Eiche selbst
War der Gott nicht! und bald senkte den Ton mein Lied.
Denn ich sang dich, o Liebe,
Nicht Gottinnen, und Gottern nicht!

Jetzo kam sie herauf, unter des Schattens Nacht
Kam die edle Gestalt, lebender, als der Hain!
Schoner, als die Gefilde!
Eine von den Unsterblichen!

Welches neue Gefuhl gluhte mir! Ah der Blick
Ihres Auges! Der West hielt mich, ich sank schon hin!
Sprach die Stimme den Blick aus;
O so wurde sie suber seyn,

Als mein leisester Laut, als der gefuhlteste,
Und gesungenste Ton, wenn mich die junge Lust
Von dem Zweige des Strauches
In die Wipfel des Hains entzuckt!

Aug’, ach Auge! dein Blick bleibt unvergeblich mir!
Und wie nennet das Lied? singen die Tone dich?
Nennt’s dich, singen sie: Seele?
Bist du’s, das die Unsterblichen

Zu Unsterblichen macht? Auge! wem gleich’ ich dich?
Bist du Blaue der Luft, wenn sie der Abendstern
Sanft mit Golde beschimmert?
Oder gleichest du jenem Bach,

Der dem Quell kaum entflob? Schoner erblickte nie
Seine Rosen der Busch! heller ich selbst mich nie
Im Kristalle des Flusses,
Niederschwankend am Fruhlingssprob.

O was sprach itzt ihr Blick? Hortest du, Gottin, mich?
Eine Nachtigall du? Sang ich von Liebe dir?
Und was fliebet gelinder
Dir vom schmachtenden Aug’ herab?

Ist das Liebe, was dir eilend vom Auge rinnt?
Deinen gottlichsten Trieb lockt ihn mein Lied hervor?
Welche sanfte Bewegung
Hebet dir die beseelte Brust?

Sag, wie heisset der Trieb, welcher dein Herz durchwallt?
Reizt ohn’ ihn dich Iduns goldene Schaale noch?
Ist er himlische Tugend?
Oder Freud’ in dem Hain Walhalls?

O gefeyert sey mir, blumiger zwolfter May,
Da die Gottin ich sah! aber gefeyerter
Seyst du unter den Mayen,
Wenn ich in den Umarmungen

Eines Junglings sie seh, der die Beredtsamkeit
Dieser Augen, und euch fuhlet, ihr Fruhlinge
Dieser lachelnden Minen,
Und den Geist, der dieb alles schuf!

Wars nicht, Fanny, der Tag? wars nicht der zwolfte May,
Als der Schatten dich rief? wars nicht der zwolfte May,
Der mir, weil ich allein war,
Öd’ und traurig voruberflob?

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Bardale - FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK