Gott und Alles
An meinem Gott ich hange,
Ihn halt’ ich, der mich halt.
Nach nichts mich sonst verlange!
Ist Alles schnode Welt.
Wer will, an ihr sich labe,
Such’ Lust und finde Leid.
Herr, wenn ich dich nur habe,
Ach, das ist meine Freud’!
Gott lieben ist mein Leben;
An ihm ich bleibe grun
Und saftig, gleich der Reben,
Bin durr und todt ohn’ ihn.
Von ihm kommt alle Gabe,
So zieret mein Gemuth.
Herr, wenn ich dich nur habe,
Mein Herz von Tugend bluht.
Es brennet, Gott zu loben,
Mein Herz in Andachtsglut.
Ich suche das, was oben,
Das macht mich wohlgemuth.
Dies sei es, was mich labe,
Wenn ich dich jede Stund’,
Herr, wenn ich dich nur habe
Im Herzen und im Mund!
Ob mich die Dornen stechen,
Mein Glaub’ vor Anker liegt;
Ich werd’ noch Rosen brechen,
Die Hoffnung grunt und siegt.
Mein Elend ich begrabe
In seinen Vaterschob.
Herr, wenn ich dich nur habe,
So leb’ ich sorgenlos.
Sollt’ auch der Leib veschmachten,
So will ich himmelwarts
Aus diesem Kerker trachten.
Es wird ein kurzer Schmerz
Mich fordern hin zum Grabe
Und enden alle Noth.
Herr, wenn ich dich nur habe,
Was frag’ ich nach dem Tod?
So leb’ ich, Gott ergeben,
Und sterb’ auf seine Gnad’.
Den Himmel und das Leben
Hat ewig, der Gott hat.
Den Leib send’ ich zu Grabe,
Die Seel’ in seine Hut.
Herr, wenn ich dich nur habe,
So hab’ ich alles Gut.