Fragment einer Satire
Verschwendung und Geitz
Die Sonn ist albereit von uns hinweg gewichen;
Es ist im Westen schon, das Abend-Roth verblichen.
Die Nacht hat jez mit schwarz, den Himmel ubermahlet,
Aus dem ein zwitzernd Heer, zerstreuter Sternen strahlet.
Der Mond erhellt die Erd, mit seinem schwachern Licht,
Dab man die Gegen-Stand, schwach und betruglich sicht.
Grillen, Wunsch, verliebte Stutzer, Eulen, Forcht und Nacht-Gespanster,
Schwermen jetz durch alle Gassen, und umflattern thur und Fenster;
Man hort nichts mehr, als wacher Hunde ballen etc.
So macht sich Harpax selbst, ein marterliches Leben,
Er hat sich seinem Geld, als einem Gott ergeben;
Was er zur Kinderzucht, nothwendig sollt verwenden,
Dib heibt der karge Filz, unnothiges verschwenden:
Die um ein stuckgen Brod, um Gottes willen flehen
Labt er mit einem Fluch, weil der nichts kostet gehen.
Er hoffet nur auf Gott, wann Krankheit ihn befallt,
Warum auf ihn allein? die Ärzte fordern Geld.
Zur Predigt geht er nicht, vor jeder Kirchen-Thur,
Streckt man ihm ohnverschamt, den Armen-Seckel fur etc.