Natur ist glucklich
Natur ist glucklich. Doch in uns begegnen
sich zuviel Krafte, die sich wirr bestreiten:
wer hat ein Fruhjahr innen zu bereiten?
Wer weib zu scheinen? Wer vermag zu regnen?
Wem geht ein Wind durchs Herz, unwidersprechlich?
Wer fabt in sich der Vogelfluge Raum?
Wer ist zugleich so biegsam und gebrechlich
wie jeder Zweig an einem jeden Baum?
Wer sturzt wie Wasser uber seine Neigung
ins unbekannte Gluck so rein, so reg?
Und wer nimmt still und ohne Stolz die Steigung
und halt sich oben wie ein Wiesenweg?
Seit mein Engel nicht mehr bewacht
Seit mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flugel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten, –
denn er muss meiner einsamen Nacht
nicht mehr angstlich Hande halten –
seit mich mein Engel nicht mehr bewacht.
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