Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Abendlied

Nun ruhen alle Walder,
Vieh, Menschen, Stadt’ und Felder,
es schlaft die ganze Welt.
Ihr aber, meine Sinnen,
auf, auf, ihr sollt beginnen,
was eurem Schopfer wohlgefallt.

Wo bist du, Sonne, blieben?
Die Nacht hat dich vertrieben,
die Nacht, des Tages Feind.
Fahr’ hin, ein andre Sonne,
mein Jesus, meine Wonne,
gar hell in meinem Herzen scheint.

Der Tag ist nun vergangen,
die guldnen Sterne prangen
am blauen Himmelssaal.
Also werd’ ich auch stehen,
wenn mich wird heiben gehen
mein Gott aus diesem Jammertal.

Der Leib eilt nun zur Ruhe,
legt ab das Kleid und Schuhe,
das Bild der Sterblichkeit.
Die zieh’ ich aus, dagegen
wird Christus mir anlegen
den Rock der Ehr und Herrlichkeit.

Das Haupt, die Fub’ und Hande
sind froh, dab nun zum Ende
die Arbeit kommen sei.
Herz, freu dich, du sollst werden
vom Elend dieser Erden
und von der Sunden Arbeit frei.

Nun geht, ihr matten Glieder,
geht hin und legt euch nieder,
der Betten ihr begehrt.
Es kommen Stund’ und Zeiten,
da man euch wird bereiten
zur Ruh’ ein Bettlein in der Erd.

Mein Augen stehn verdrossen,
im Nu sind sie geschlossen.
Wo bleibt dann Leib und Seel?
Nimm sie zu deinen Gnaden,
sei gut fur allen Schaden,
du Aug’ und Wachter Israel.

Breit aus die Flugel beide,
o Jesu, meine Freude,
und nimm dein Kuchlein ein.
Will Satan mich verschlingen,
so lab die Englein singen:
Dies Kind soll unverletzet sein.

Auch euch, ihr meine Lieben,
soll heute nicht betruben
kein Unfall noch Gefahr.
Gott lab’ euch selig schlafen,
stell’ euch die guldnen Waffen
ums Bett und seiner Engel Schar

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Abendlied - PAUL GERHARDT