Im Herbst
Der Wald wird falb, die Blatter fallen,
Wie od und still der Raum!
Die Bachlein nur gehn durch die Buchenhallen
Lind rauschend wie im Traum,
Und Abendglocken schallen
Fern von des Waldes Saum.
Was wollt ihr mich so wild verlocken
In dieser Einsamkeit?
Wie in der Heimat klingen diese Glocken
Aus stiller Kinderzeit –
Ich wende mich erschrocken,
Ach, was mich liebt, ist weit!
So brecht hervor nur, alte Lieder,
Und brecht das Herz mir ab!
Noch einmal grub ich aus der Ferne wieder,
Was ich nur Liebes hab,
Mich aber zieht es nieder
Vor Wehmut wie ins Grab.
(3 votes, average: 3,67 out of 5)
Related posts:
- Jetzt ist es Herbst Jetzt ist es Herbst, Die Welt ward weit, Die Berge offnen ihre Arme Und reichen dir Unendlichkeit. Kein Wunsch, kein […]...
- Soldatenliebe Steh’ ich in finstrer Mitternacht So einsam auf der stillen Wacht, So denk’ ich an mein fernes Lieb, Ob mir’s […]...
- Der Herbst So komm, du wilder West, und sing geheimnisvoll und runenkundig in meinen Kiefern und Wacholderbuschen das uralt dustere Jahreslied des […]...
- Herbst Die Blatter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Garten; sie fallen mit verneinender Gebarde. Und […]...
- Gedanken bey dem Fall der Blatter im Herbst In einem angenehmen Herbst, bey ganz entwolktem heiterm Wetter, Indem ich im verdunnten Schatten, bald Blatter-loser Baume, geh’, Und des […]...
- Im Herbst Die Sonnenblumen leuchten am Zaun, Still sitzen Kanke im Sonnenschein. Im Acker muhn sich singend die Frau’n, Die Klosterglocken lauten […]...
- Herbst Auf einmal mubte ich singen Und ich wubte nicht warum. Doch abends weinte ich bitterlich. Es stieg aus allen Dingen […]...
- Dafnis – Er erwacht in den spahten Herbst-Morgen Ode Jambica. Der truhbe Morgen dunckelt / der Dag bricht kaum schon fur / mein Lampgen spruht und funckelt ich […]...
- Von weit Dein Herz ist wie die Nacht so hell, Ich kann es sehn – Du denkst an mich – es bleiben […]...
- An einen Freund Du, der so lang im Herzen mich geborgen Mit allen meinen gramlichen Gebrechen, Mit meinen hastig immer neuen Schwachen, Mit […]...
- Lieder eines Sunders. 20. Herbst Der frischgedьngte Acker stinkt herьber, Braunrotes Laub nickt ьber die Stackete, Die letzten Astern kьmmern auf dem Beete – Und […]...
- Das Leben 1. Ich rief dich nicht, du zerrtest mich hervor aus meines Nichtseins tiefer Seligkeit in diese qualgedehnte Spanne Zeit und […]...
- Stromung So weit im Leben und so nah am Tod, dab ich mit niemand darum rechten kann, reib ich mir von […]...
- Bitte Geh hin, mein Herz, und kniee nieder, und sprich: “Nimm mich, o Vater, wieder!” Im Himmel war ich mir zu […]...
- Willkommen und Abschied Es schlug mein Herz, geschwind, zu Pferde! Es war getan fast eh gedacht. Der Abend wiegte schon die Erde, Und […]...
- Am Ufer bin ich gangen Am Ufer bin ich gangen, Sie schifften auf dem See, Mein Herz war voll Verlangen, Ich trug ein heimlich Weh; […]...
- Stille der Nacht Willkommen, klare Sommernacht, die auf betauten Fluren liegt! Gegrubt mir, goldne Sternenpracht, die spielend sich im Weltraum wiegt! Das Urgebirge […]...
- Der Zurchersee Schon ist, Mutter Natur, deiner Erfindung Pracht Auf die Fluren verstreut, schoner ein froh Gesicht, Das den groben Gedanken Deiner […]...
- In der Krankheit 1 Nacht umschweigt mein Krankenlager; An der morschen Diele nur Reget sich der kleine Nager, Und es pickt die Pendeluhr, […]...
- Hessisch Als ich kam zur Stube rein, Da ist gut wohnen! Ich hab so lang drauben gestanden, Dab Gott erbarm! Ich […]...
- Ich und Du Wir hielten uns umschlungen; Nachtodem hauchte mild, Der Junimond durchblaute Gebusch und Grasgefild. Ich staunte in die Landschaft; Die lag […]...
- An Bodmer Der die Schickungen lenkt, heibet den fromsten Wunsch, Mancher Seligkeit goldnes Bild Oft verwehen, und ruft da Labyrinth hervor, Wo […]...
- Der stille Grund Der Mondenschein verwirret die Taler weit und breit, die Bachlein, wie verirret, gehn durch die Einsamkeit. Da druben sah ich […]...
- Kampfmud’ und sonn’verbrannt Kampfmud’ und sonn’verbrannt, Fern an der Heiden Strand, Waldgrunes Thuringland, Denk’ ich an dich. Mildklarer Sternenschein, Du sollst mir Bote […]...
- Stern des Bundes. Drittes Buch. 07 Da zur begehung an des freundes arm Ihr in geweihtes haus geleitet waret Sprachlos erschuttert eure kniee beugtet Im kern […]...
- An Belinde Lieben mub ich dich, Belinde, Dich, die Rose dieser Flur; Doch nicht lieben, ware Sunde Gegen Schopfer und Natur! Lieben […]...
- Sonnenuntergang Die gluhend rote Sonne steigt Hinab ins weitaufschauernde, Silbergraue Weltenmeer; Luftgebilde, rosig angehaucht, Wallen ihr nach; und gegenuber, Aus herbstlich […]...
- Liebe Es ward vom Herrn ein grobes Wort geschrieben, wie grober es kein andres, zweites gibt: Wer Liebe finden will, mub […]...
- Ein schons Lied einer ehrlichen Jungfrauen In eignem Ton mit ihrem Namen in funf Buchstaben Mein Herz hat mir umfangen Mit suber Liebe Brunst, Mit Sehnen und Verlangen In treuer Lieb und Gunst Ein Jungfrau, […]...
- Der Herbst Nun heben an zu klagen die Hugel, Tal und Feld, Es bringt viel Missbehagen des rauhen Windes Kalt’, Es fallen […]...
- Ode an den Herbst Warum zerreiben die Ulmen Schon ihr Gewand Und schlagen um sich mit den Armen In irrer Besorgnis? Des Sommers goldene […]...
- Herbst Astern bluhen schon im Garten, Schwacher trifft der Sonnenpfeil. Blumen, die den Tod erwarten Durch des Frostes Henkerbeil. Brauner dunkelt […]...
- Herbst Gartner, lab die Blatter liegen, Die jetzt uber die Erde rollen Und die mude von der Reise Sich zur Ruhe […]...
- Klagelied Philipp Landgrafs aus Hessen im Jahre 1550 Schwer, langweilig ist mir mein Zeit, Mein Herz mich treibt zu Klagen, Viel Untreu, Mibgunst, Hab und Neid, Ach ich […]...
- Verklarter Herbst Gewaltig endet so das Jahr Mit goldnem Wein und Frucht der Garten. Rund schweigen Walder wunderbar Und sind des Einsamen […]...
- Der Herbst des Einsamen Der dunkle Herbst kehrt ein voll Frucht und Fulle, Vergilbter Glanz von schonen Sommertagen. Ein reines Blau tritt aus verfallener […]...
- Fruhlings-Kontroverse Der Alte spricht: Ihr werten Kollegen, ihr lasset’s nicht sein, Trotz aller satirischen Hiebe, Alljahrlich zu singen den Lenz und […]...
- Alles wird wertlos Als ich Abschied nahm von deinem Mund, Hielt mich noch dein Haar wie Arme fest; Ich ward stumm von der […]...
- Herbst des Blinden Grau das Weinlaub. Bleich, goldbleich Platanen. Sagt ihr nicht, so matt duftet der Herbst? Grau das Blatt, das meine Wange […]...
- Der Pilgrim vor St. Just Nacht ist’s und Sturme sausen fur und fur, Hispanische Monche, schliebt mir auf die Tur! Labt hier mich ruhn, bis […]...