Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






An den Winter

Alter, mit dem grauen Barte,
Mit den angefrornen Locken,
Willst du denn nicht Einmal lachen?
Sind die Lippen zugefroren?
Komm’ herein, was stehst du drauben?
Komm’ herein, du sollst schon thauen! –
Sieh’! wie storrisch sind die Mienen;
Bist du denn ein Feind der Freunde?
Willst du meine Lust verdammen?
Gut! so bleib’ nur immer drauben,
Und mit deiner finstern Miene
Mache Felder, mache Blumen,
Mache Berg’ und Thaler traurig,
Mich sollst du nicht traurig machen!
Todte diese frischen Lilien,
Todte diese jungen Rosen
Auf den jugendlichen Wangen,
Todte sie Einmal zum Scherze,
Lab mir aber nur die Rosen
Auf den Wangen meiner Doris,
Dann so soll sie dich beschamen;
Dann soll sie mit einem Kusse
Meinen halbverstorb’nen Wangen
Alle Rosen wieder geben.
Dann soll sie mit ihren Lippen
Meine Lippen schoner farben!

Alter! willst du’s selbst versuchen?
Komm’, sie soll dich einmal kussen;
Gluhend sollst du, sieh’, ich wette,
Deine Pelze von dir werfen,
Sollst vor grober Hitze dursten;
Komm’ ich habe hier zu trinken!

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An den Winter - JOHANN WILHELM LUDWIG GLEIM