Українська та зарубіжна поезія

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Thierbilder

Im Monster zu Strabburg, gegen dem Predigstul vber,
neben dem Chor, ober dem Gang, da etliche Adeliche
Schildt hangen, in Stein in ein Capitalseul gehawen,
Vnd in betrachtung, das deb Monsters Fundament
im Jahr Christi. gelegt vnd folgenden.
Jahre bib an den Thurn vollendet
worden, Vor mehr dann drey
hundert Jahren dahin
fur ein Seul
Pasament
gesetzt.

Es fragen allzeit die Papisten,
Wo da waren die ware Christen,
Vor drey oder vier hundert jahren,
Da allsampt vnterm Papstumb waren,
So frag ich sie hinwiderumb,
Wo war Gotts Volck vnd Heyligthumb,
Da Elias sich klaget sehr,
Wie er allein sey, der Gott ehr?
Was ward aber fur Antwort jhm?
Sagt nicht zu jhm deb Herren Stimm:
Es sind noch sieben tausent plieben,
Die nicht den Gottsdienst Baal trieben.
Wiewol sie nicht Elias kandt,
Kandt Gott die seinen doch im Landt.
Wa war die Kirch zu Noe zeiten,
Da Acht waren, sie anzudeuten?
Wa war sie, da Esaias klagt,
Gotts Statt sey worden ein gmein Magd
Vnd hab von Fussen bib zum Haupt
Nichts gantzes noch gsund, welchs recht glaubt?
Ja wa wars, da Christus dorfft sagen
Zun Phariseern inn sein Tagen,
Dab sie machten ein Mordersgruben
Aub Gottes Haus als Mordersbuben?
War sie beym grosten Hauff vorhanden,
Den Priestern, so die Kirch sich nanten
Vnd hatten ausserlichen Schein,
Dab sie dieselb auch solte sein?
Nein warlich, sie war nicht beym Pracht,
Sondern versteckt vnd vngeacht;
Sie stack beym kleinsten Hauffen zwar,
Der von der falschen Kirch lidt Gfahr:
Welche, da jre Hirten irrten,
Sich hielten an den waren Hirten,
Christum, sein Stimm vnd wort allein,
Einfaltig als die Schafflin rein.
Also hat allzeit Gott gehabt
Erwolte, mit seim Geyst begabt,
Die nicht inn Irrthumb verfuhrt worden,
Vnd kandten den falsch Baalsorden,
Den Esel in der Lowenhaut,
Den Wolff im Schaffskleidt, die falsch Braut.
Wie sehr die Wolff herumbher zogen,
Mit List vnd Gwalt sehr viel betrogen,
Warn Gott sein Schaflin doch bekandt,
Vnd rib jhms niemandt aub der Hand.
Drumb sollen vns die Kirchenruhmer
Mit jhrer Frag nun klammen nimmer,
Dann weil sie nach warn Christen fragen,
Ist klar, dab sie den Nam nicht tragen;
Vnd weil jhr Kirch steht auff dem Schein,
Mub sie die Phariseisch sein,
Furnemblich da sie ab ist gwichen
Von Gottes klaren Wort vnd Spruchen.
Vnd zu bewarung deb hieoben,
Dab Gott pflegt etlich zubegoben,
Den nicht der Grewel gfallt im Tempel,
So seh man hie dib schlecht Exempel
Von den Bildhawern, die dib haben
Zu Strabburg ghawen vnd erhaben
Im Munster vor dreyhundert Jahren,
Da im schwang Romisch mibbrauch waren.
Dann da die Priester worden Stock,
Mubten die Stein eh Reden Keck:
Vnd weil das Romisch Priesterthumb
Gern gieng mit Puppen Bildern vmb,
Han die Kunstler, die dib angaben,
Ihnen zum Spiegel dib gegraben;
Wie etwann, als Agrippa meldt,
Die Maler auch han furgestelt
Den Teuffel, der Christum versucht,
Inn einer Munchskutt, halb beschucht.
Vnd wiewol ich eim jeden lab
Sein vrtheil, was bedeute das,
So mub ich doch nur etwas ruhren,
Was sich hiezu nun mag gebuhren.
Man tragt alhie fur Heyligthumb
Ein schlaffend Fuchs, deut Heuchelthumb:
Die Heuchler stellen sich wie Schaf,
Vnd lauren wie ein Fuchs im Schlaf.
Allweil der Fuchs sich schlaffend stelt,
Hielt jhn fur Ganbfrom die gantz Welt,
Vnd frab die Ganb doch stats gantz hel,
Wie das Opffer die Pfaffen Bel,
Aber da man ihn heut erweckt,
Da wird sein Fuchslist klar entdeckt,
Vnd will nun nicht mehr scheinen schlaffend,
Sondern mit Gwalt als befugt straffend.
Das ist zu Rom der Hellisch Fuchs,
Aller Fuchs Vatter, der Welt Crux,
Der durch sein Ranck so hoch kam an,
Dab jhn anbettet jederman,
Vnd jhn fur Heyligthumb vmbtrug,
Weil er den Schwantz durchs Maul jhn zug,
Vnd konnt in seiner Fuchsgrub Traumen
Gesetz, die sich zum Schein fein reimen.
Heut, da man seine Fuchs thut kennen,
Vnd will den Fuchs aub der Hell brennen,
Da wut er vnd wehrt sich zu letz
Wie ein Wild, das schon steckt im Netz.
Nun dib Romisch Fuchs Heuchelthumb
Tragen zween sauber Gsellen vmb,
Ein wust Saw vnd ein stinckend Bock,
Ist jmmer schad vmb den Chorrock.
Die Saw zeigt an die Epicurer,
Die Pfrundsaw, Mastschwein, Bauchknecht, Hurer,
Wie gmeinlich ist der Pfaffenherd,
Die dises Heyligthumbs sich nehrt.
Hinter demselben Schwein jhr finden
Die vnverschampt Besti, die Hundin,
Welche dem Schwein greifft vntern Schwantz,
Fur solche Braut ein rechter Krantz
Das deut die Pfaffen krawerin,
Eheschander vnd Leibkellerin,
Die jhnen helfen jhr liebs Pfundlin
Durchschwenden mit den Bankartshundlin.
Der Bock deut die hoch Geistlichkeit
Mit der stinckenden Fleischlichkeit,
In jhren zweyhornigen Huten,
Die wie stoltz Bock in der Herd wuten,
Vnd alles vmb sich her erstanken,
Vnd die Kirch zum Bockstall erdenken.
Der Bar tregt den Weyhkessel vor,
Vnd ainen Sprengwadel empor,
Welchs deut den Grimm vnd Barentratz,
Dadurch man schirmt die Menschen Gsatz,
Vnd besprenget die Leut mit Blut,
Wann man nicht jhren Willen thut.
Noch ist der Fuchs nicht gnugt am Baren,
Sonder, sich bab noch zuerwehren,
Mub jhm der Wolff das Creutz vortragen,
Weil er die Schaff kan dapffer jagen,
Vnd wann sie vnters Creutz nicht wollen,
Sie dazu Creutzigen vnd Quelen.
Sonst deuts, dab, die sollen predigen
Den Creutzigten, sindt Wolff, die schadigen,
Schonen der Herd nicht vnd verirrten,
Welche sie hielten fur war Hirten,
Werden dabey gantz vnersattlich,
Je mehr S. Peters Erb wachst weydlich.
Folgends, so tregt der Hab die Kertzen,
Welchs deuten soll die liechte Hertzen.
Aber was hilffts Liechts Hertz die Hasen,
Wann sies aub Forcht nicht scheinen lassen?
Also ists mit den Glehrten gstanden,
Die wol das Liecht etwas erkanten,
Aber aub blodem Hasen hertzen
Liessen die Finsternus sie herrschen.
Noch ist kein Bild, das besser trifft,
Welchs man gleich kennt ohn dise Schrifft,
Als der Meb Esel mit seim Kelch,
Der von den Todten hat Befelch,
Dab er sie aub dem Fegfewr murmel
Vnd vor dem Altar vmbher turmel,
Welchs, weil es fur ein Hirtz viel achten,
Wollen wir es hernach betrachten.
Sonst zwar sindt solche Opfferknecht
Vnkunst halb wol grob Esel recht,
Nicht allein weil sie jhr Mebstrudeln
Selbst nicht verstehn, was sie da hudeln,
Sonder auch, weil sie nicht verstehn,
Was fur ein Grewel sie begehn,
In dem sie den wolln opffern stat,
Der einmal sich auffopffern thet
Fur die Sund, vnd darzu den Layen
Stelen deb Herren Kelch ohn schewen;
Vnd wissen die Palm Esel nicht,
Dab jhn der Kelch reicht zum Gericht,
Weil sie jhn anderswo zu uben,
Als Christus jhn hat furgeschrieben,
Vnd drumb der Hurenkelch draub wurd,
Welcher dem Antichrist geburt,
Damit er die Leut zaubern kan,
Wie Circe deb Vlyssis Gspan.
Sonst die es fur ein Hirtz ansehen,
Der Meynung ist auch nicht zuschmehen,
Dann jhm abbrochen ist das Ghurn,
Welchs sonst dem Hirtzen sterkt das Hirn
Vnd wider das Gifft jhn verwart.
Dib deut, dab die Mebbruller Art
Kein Hirn noch Witz hat vnterm Lesen,
Vnd alls vergifften mit den Messen;
Sind doch gantz stoltze Hirtz darbey,
Vnd brunstig zu all Lastern frey.
Wem darff man demnach erst aublegen
Den Esel mit seim Buch zugegen?
Dieweil je keiner nicht vermeint,
Dab man hie die Chor Esel meint,
Welche das Predigampt hand gmacht
Zu eim Geheul bey Tag vnd Nacht.
Disem schonen Epistel Esel
Dient ein Katz fur ein Pultbrett Sessel,
Welchs deut die schleckhafft Klosterkatzen,
Die Kabjager, die heuchlisch Fratzen,
Die fornen lecken, hinden kratzen,
Vnd durch den Bettel die Leut schatzen,
Auch sich haben gantz vnverschampt
Eindrungen in das Predigampt,
Verfuhren durch sub Wort vnd Schwetzen
Vnschuldig Hertzen zu jhrn Gesetzen,
Treiben von Keuscheit viel Geschnatter,
Vnd rammeln doch wie Mertzenkatter.
Hiemit sey gnugsam angedeut,
Was gegenwertig Gmahl bedeut,
Daraub man sicht, wie Gott mit trewen
Etlich erleucht, wie gring sie seyen,
Vnd das sein Kirch nie aublescht gar,
Ob sie schon lang nicht scheint vor Gfahr.
Auch soll es hie befrembden kein,
Die falsch Kirch durch Thier angbild sein,
Weil nach S. Johannis Verstandt
Ihr hochst Haupt wird ein Besti gnandt,
Welche gleich wie Meduse Haupt
Die Leut hat aller Sinn beraubt.
Aber Gotts Lamlin wird dib Thier
Mit seinen Schuppen sturtzen schier.
Darumb folgt dem, so David bitt,
Vnd seyt wie Rob vnd Mauler nit,
Welche nimmer han kein verstand,
Vnd werden gzaumpt mit Gbib vnd Band,
Auff dab jhr nicht in Pful gsturtzt werd
Mit dem Thier zu sampt seiner Herd,
Dafur vns Gott woll stats bewaren
Vnd samblen zu seins Lamblins scharen.

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Thierbilder - JOHANN FISCHART