Zeitlandschaft
Schimmernd liegt die Bahn im tiefen Tale,
Über Tal und Schienen geht die Brucke
Hoch hinweg, ein Turm ist jeder Pfeiler,
Kunstgekronet in die Lufte ragend,
Zu den Wolken weite Bogen tragend.
Wie ein Romerwerk, doch neu und glanzend,
Bindet wald’ge Berge sie zusammen;
Auf der Brucke fahren keine Wagen,
Denn kristallnes Wasser geht dort oben,
Dessen fromme Flut die Schiffer loben.
Unten auf des Tales Eisensohle
Schnurrt hindurch der Wagen lange Reihe,
Hundert unruhvolle Herzen tragend,
Straff von Nord nach Sud mit Vogels Schnelle.
Druber streicht das Fischlein durch die Welle.
Langsam, wie ein Schwan, mit weissem Segel,
Herrlich auf des Himmels blauem Grunde
Oben fahrt ein Schiff von Ost nach Westen; –
Ruhvoll lehnt der Schiffer an dem Steuer:
Ist das nicht ein schones Abenteuer?
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