Aufruf
Reibt die Kreuze aus der Erden!
Alle sollen Schwerter werden,
Gott im Himmel wird’s verzeihn.
Labt, o labt das Verseschweiben!
Auf den Ambob legt das Eisen!
Heiland soll das Eisen sein.
Eure Tannen, eure Eichen –
Habt die grunen Fragezeichen
Deutscher Freiheit ihr gewahrt?
Nein, sie soll nicht untergehen!
Doch ihr frohlich Auferstehen
Kostet eine Hollenfahrt.
Deutsche, glaubet euren Sehern,
Unsre Tage werden ehern,
Unsre Zukunft klirrt in Erz;
Schwarzer Tod ist unser Sold nur,
Unser Gold ein Abendgold nur,
Unser Rot ein blutend Herz!
Reibt die Kreuze aus der Erden!
Alle sollen Schwerter werden,
Gott im Himmel wird’s verzeihn.
Hort er unsre Feuer brausen
Und sein heilig Eisen sausen,
Spricht er wohl den Segen drein.
Vor der Freiheit sei kein Frieden,
Sei dem Mann kein Weib beschieden
Und kein golden Korn dem Feld;
Vor der Freiheit, vor dem Siege
Seh’ kein Saugling aus der Wiege
Frohen Blickes in die Welt!
In den Stadten sei nur Trauern,
Bis die Freiheit von den Mauern
Schwingt die Fahnen in das Land;
Bis du, Rhein, durch freie Bogen
Donnerst, lab die letzten Wogen
Fluchend knirschen in den Sand.
Reibt die Kreuze aus der Erde!
Alle sollen Schwerter werden,
Gott im Himmel wird’s verzeihn.
Gen Tyrannen und Philister!
Auch das Schwert hat seine Priester,
Und wir wollen Priester sein!