Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Eine Erinnerung

Als Polens letzte Schlacht verloren,
Da ging’s hinunter an den Rhein,
Und auf den Bergen ward geschworen:
“Wir wollen freie Manner sein!”
Und tief im Tal hort man’s gewittern,
Und durch die Lande fliegt ein Wort,
Dab freudig alle Herzen zittern –
Ein boser Traum! und jenen Rittern
Ist hinter sieben Eisengittern
Der Jugend Blute schnell verdorrt.

Wohl viel hat uns der Tod genommen,
Mehr noch das Leben uns geraubt;
Doch drum, ihr Bruder, unbeklommen,
Noch tragt die Freiheit stolz ihr Haupt!
Uns blieb ihr Bild – was liegt am Rahmen?
Wen wird das schlechte Holz gereun?
Labt sie vergehn, die groben Namen!
Sie werden kommen, wie sie kamen,
Und neue Helden, neuen Samen
In unsrer Toten Asche streun.

Noch gibt’s ja Prediger vom Berge,
Fur die man schon die Dornen flicht,
Doch freilich! Dies Geschlecht der Zwerge
Verstehet ihre Spruche nicht;
Die tief im Witz begraben liegen,
Die hohen Herrn verstummen hier –
Kein Bucken gilt’s mehr und kein Biegen,
Die Freiheit ruft schon an den Wiegen:
“In meinem Zeichen mubt ihr siegen!”
In ihrem Zeichen siegen wir.

Wie Zeus durch den Olympus schreitet
Mit Donnern, naht der grobe Tag:
Ob aller Welt wird er verbreitet,
Dab alle Welt sich freuen mag.
Dem Sehnen ward das Wort verliehen,
Der Stern der Zeit fand seine Bahn;
Dem Sturm geweihter Melodieen
Wird auch der letzte Feind entfliehen,
Und, der Verheibung Schwalben, ziehen
Dem Volkerfruhling wir voran.

Der Knechtschaft Baal wird zuschanden,
Der Blinde weib nicht, was er tut:
Er schlagt den suben Wein in Banden
Und mehrt nur seines Feuers Glut.
Seht ihn, der heut der Haft entsprungen,
Wie wirft er seiner Perlen Schar!
Hurra, ihr frischen, freien Zungen!
Hurra, du Volk der Nibelungen,
Bring’ diesen alten Geist dem jungen,
Dem guten Geist zum Opfer dar!

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Eine Erinnerung - GEORG HERWEGH