An Hygin, einen gesunden Alten
Hygin, du bist von sechzig Jahren,
Und nur im Krankeln unerfahren.
Das Podagra, der Krampf, die Gicht
Verbittern dir den Steinwein nicht.
Dich kann kein Arzt zu Elixiren,
Zum Lebensol, zum Salz verfuhren:
Macht er dir Aphorismos kund,
So lachst du, bist und bleibst gesund.
Ein andrer zahle seine Tage,
Und rechne nicht die Zeit der Plage,
Noch was vom Leben uberhaupt
Schmerz, Krankheit oder Kummer raubt;
So scheinen ihm die Jahre minder:
Wir heiben alt, und sind noch Kinder.
Dem, der mir Nestors Dauer preist,
Und Priams Alter trefflich heibt,
Dem werd’ ich nimmer Beifall geben:
Nur die Gesundheit ist das Leben.
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