Українська та зарубіжна поезія

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An Fanny

Wenn einst ich todt bin, wenn mein Gebein zu Staub’
Ist eingesunken, wenn du, mein Auge, nun
Lang’ uber meines Lebens Schicksal,
Brechend im Tode, nun ausgeweint hast,

Und stillanbetend da, wo die Zukunft ist,
Nicht mehr hinauf blickst, wenn mein ersungner Ruhm,
Die Frucht von meiner Junglingsthrane,
Und von der Liebe zu dir, Messias!

Nun auch verweht ist, oder von wenigen
In jene Welt hinuber gerettet ward:
Wenn du alsdann auch, meine Fanny,
Lange schon todt bist, und deines Auges

Stillheitres Lacheln, und sein beseelter Blick
Auch ist verloschen, wenn du, vom Volke nicht
Bemerket, deines ganzen Lebens
Edlere Thaten nunmehr gethan hast,

Des Nachruhms werther, als ein unsterblich Lied,
Ach wenn du dann auch einen begluckteren
Als mich geliebt hast, lab den Stolz mir,
Einen Begluckteren, doch nicht edlern!

Dann wird ein Tag seyn, den werd ich auferstehn!
Dann wird ein Tag seyn, den wirst du auferstehn!
Dann trennt kein Schicksal mehr die Seelen,
Die du einander, Natur, bestimtest.

Dann wagt, die Wagschaal in der gehobnen Hand,
Gott Gluck und Tugend gegen einander gleich;
Was in der Dinge Lauf jetzt misklingt,
Tonet in ewigen Harmonieen!

Wenn dann du dastehst jugendlich auferweckt,
Dann eil’ ich zu dir! saume nicht, bis mich erst
Ein Seraph bey der Rechten fasse,
Und mich, Unsterbliche, zu dir fuhre.

Dann soll dein Bruder, innig von mir umarmt,
Zu dir auch eilen! dann will ich thranenvoll,
Voll froher Thranen jenes Lebens
Neben dir stehn, dich mit Namen nennen,

Und dich umarmen! Dann, o Unsterblichkeit,
Gehorst du ganz uns! Komt, die das Lied nicht singt,
Komt, unaussprechlich sube Freuden!
So unaussprechlich, als jetzt mein Schmerz ist.

Rinn unterdeb, o Leben. Sie komt gewib
Die Stunde, die uns nach der Zypresse ruft!
Ihr andern, seyd der schwermuthsvollen
Liebe geweiht! und umwolkt und dunkel!

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An Fanny - FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK