Trotz alledem!
Ob Armut euer Los auch sei,
Hebt hoch die Stirn, trotz alledem!
Geht kuhn den feigen Knecht vorbei:
Wagt’s arm zu sein, trotz alledem!
Trotz alledem und alledem,
Trotz niederm Plack und alledem,
Der Rang ist das Geprage nur,
Der Mann das Gold trotz alledem!
Und sitzt ihr auch beim kargen Mahl
In Zwilch und Lein und alledem,
Gonnt Schurken Samt und Goldpokal –
Ein Mann ist Mann trotz alledem!
Trotz alledem und alledem,
Trotz Prunk und Pracht und alledem!
Der brave Mann, wie durftig auch,
Ist Konig doch trotz alledem!
Heibt “gnad’ger Herr” das Burschchen dort,
Man sieht’s am Stolz und alledem;
Doch lenkt auch Hunderte sein Wort,
‘S ist nur ein Tropf trotz alledem!
Trotz alledem und alledem,
Trotz Band und Stern und alledem!
Der Mann von unabhangigem Sinn
Sieht zu, und lacht zu alledem!
Ein Furst macht Ritter, wenn er spricht,
Mit Sporn und Schild und alledem;
Den braven Mann creirt er nicht,
Der steht zu hoch trotz alledem:
Trotz alledem und alledem!
Trotz Wurdenschnack und alledem –
Des innern Werthes stolz Gefuhl
Lauft doch den Rang ab alledem!
Drum jeder fleh, dab es gescheh,
Wie es geschieht trotz alledem,
Dab Werth und Kern, so nah wie fern,
Den Sieg erringt trotz alledem!
Trotz alledem und alledem,
Es kommt dazu trotz alledem,
Dab rings der Mensch die Bruderhand
Dem Menschen reicht trotz alledem!