Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Geh aus mein Herz und suche Freud

Geh aus mein Herz und suche Freud
In dieser lieben Sommerszeit
An deines Gottes Gaben;
Schau an der schonen Gartenzier
Und siehe, wie sie mir und dir
Sich ausgeschmucket haben.

Die Baume stehen voller Laub,
Das Erdreich decket seinen Staub
Mit einem grunem Kleide;
Narzissen und die Tulipan,
Die ziehen sich viel schoner an
Als Salomonis Seide.

Die Larche schwingt sich in die Luft,
Das Taublein fleugt aus seiner Kluft
Und macht sich in die Walder;
Die hochbegabte Nachtigall
Ergotzt und fullt mit ihrem Schall
Berg, Hugel, Tal und Felder.

Die Glucke fuhrt ihr Volklein aus,
Der Storch baut und bewohnt sein Haus,
Das Schwalblein speist die Jungen;
Der schnelle Hirsch, das leichte Reh
Ist froh und kommt aus seiner Hoh
ins tiefe Gras gesprungen.

Die Bachlein rauschen in dem Sand
Und malen sich an ihren Rand
Mit schattenreichen Myrten;
Die Wiesen liegen hart dabei
Und klingen ganz vom Lustgeschrei
Der Schaf und ihrer Hirten.

Die unverdrobne Bienenschar
Fliegt hin und her, sucht hier und da
Ihr edle Honigspeise
Des suben Weinstocks starker Saft
Bringt taglich neue Stark’ und Kraft
In seinem schwachen Reise

Der Weizen wachset mit Gewalt
Daruber jauchzet jung und alt
Und ruhmt die grobe Gute
Des, der so uberflussig labt
Und mit so manchem Gut begabt
Das menschliche Gemute

Ich selber kann und mag nicht ruhn
Des groben Gottes grobes Tun
Erweckt mir alle Sinnen
Ich singe mit, wenn alles singt
Und lasse was dem Hochsten klingt
Aus meinem Herzen rinnen

Ach denk ich bist Du hier so schon
Und labt Du’s uns so lieblich gehn
Auf dieser armen Erde
Was will doch wohl nach dieser Welt
Dort in dem reichen Himmelszelt
Und guldnen Schlosse werden?

Welch hohe Lust, welch heller Schein
Wird wohl in Christi Garten sein!
Wie wird es da wohl klingen?
Da so viel tausend Seraphim
Mit unverdrobnem Mund und Stimm
Ihr Halleluja singen.

Oh war ich da, o stund ich schon
Ach suber Gott vor Deinem Thron
Und truge meine Palmen!
So wollt ich nach der Engel Weis’
Erhohen Deines Namens Preis,
Mit tausend schonen Psalmen

Doch gleichwohl will ich weil ich noch
Hier trage dieses Leibes Joch
Auch gar nicht stille schweigen.
Mein Herze soll sich fort und fort
An diesem und an allem Ort
Zu Deinem Lobe neigen

Hilf mir und segne meinen Geist
Mit Segen, der vom Himmel fleubt,
Dab ich Dir stetig bluhe;
Gib, dab der Sommer Deiner Gnad
In meiner Seele fruh und spat
Viel Glaubensfrucht erziehe

Mach in mir Deinem Geiste Raum,
Dab ich Dir werd ein guter Baum,
Und lab mich Wurzeln treiben;
Verleihe, dab zu Deinem Ruhm,
Ich Deines Gartens schone Blum
Und Pflanze moge bleiben

Erwahle mich zum Paradeis,
Und lab mich bis zur letzten Reis
An Leib und Seele grunen;
So will ich Dir und Deiner Ehr
Allein und sonstern Keinem mehr
Hier und dort ewig dienen.

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Geh aus mein Herz und suche Freud - PAUL GERHARDT