Unmut
Die Hoffnung, eine arge Dirne,
Verbuhlte mir den Augenblick,
Bestahl mit frecher Lugenstirne
Mein junges Leben um sein Gluck.
Nun ists voruber; in den Tagen,
Als ihr Betrug ins Herz mir schnitt,
Hab ich das sube Kind erschlagen,
Und mit dem Leben bin ich quitt.
Nicht mehr zum Lustschlob umgezogen,
Scheint mir die Erde, was sie ist:
Ein schwankes Zelt, das wir bezogen –
Tod, habe Dank! – auf kurze Frist.
(2 votes, average: 4,00 out of 5)
Related posts:
- An die Muse In dem langen Erdenleben Hast du frohlichen Gesang, Gute Muse, mir gegeben; Gute Muse, habe Dank! Waren Lebenstage trube, Gleich […]...
- Volksweise I. Was ist es mit dem Leben Doch fur ‘ne arge Not, Mub leiden und mub sterben Zuletzt den bittern […]...
- An Deutschland Ja Mutter es ist war. Ich habe diese Zeit / die Jugend mehr als faul und ubel angewendet. Ich hab’ […]...
- Welke Rose In einem Buche blatternd, fand Ich eine Rose welk, zerdruckt, Und weib auch nicht mehr, wessen Hand Sie einst fur […]...
- Ich habe verlacht Ich habe verlacht, bei Tag und bei Nacht, So Manner wie Frauenzimmer, Ich habe grobe Dummheiten gemacht – Die Klugheit […]...
- Leise sagen Du nahmst dir alle Sterne Über meinem Herzen. meine Gedanken krauseln sich, Ich mub tanzen. Immer tust du das, was […]...
- Letzte Hoffnung Auch am Abend hat sich nichts gebessert Morgen ist und Mittag jetzt verbraucht Ach, wir haben unser Meer verwassert? Und […]...
- Das Leben des Menschen Das Leben ist Ein Laub, das grunt und falbt geschwind. Ein Staub, den leicht vertreibt der Wind. Ein Schnee, der […]...
- Das Rosenband Im Fruhlingsschatten fand ich Sie; Da band ich Sie mit Rosenbandern: Sie fuhlt’ es nicht, und schlummerte. Ich sah Sie […]...
- Spruche vom Gluck Gluck ist Gabe; rechte nicht um fremde Habe, Richter mit dem Bettelstabe! Gieb und vergieb von Herzen gern, das ist […]...
- “Mehr Licht!” “Mehr Licht. mehr Licht!” Die Finsternis labt mich nur zagend vorwarts gehn; ich schreite langsam, ungewib und bleib oft angstlich […]...
- Lieder von Traum und Tod – 22 – Nacht-Gesang III Sei rebe die blumt Sei frucht die betort Dir lieb und geruhmt.. Nur meide was stort Was siecht und vermorscht […]...
- Der Weise Ein Narr, der ward der Frag’ nie wett, Woher er denn das Leben hatt’? Und was das Leben sei, des […]...
- Gott und Alles An meinem Gott ich hange, Ihn halt’ ich, der mich halt. Nach nichts mich sonst verlange! Ist Alles schnode Welt. […]...
- Du und ich Wunschlose Seligkeit Stromt deine Nahe uber mich. Der Alltag wird zur Sonntagszeit, Unsterblich schlingt das Leben sich Um uns. Und […]...
- Grabschrift der Alten Krampel, Kruppel, Krippelwar, Liegt allerlei hierunder, Stelzen, Krucken, Paar und Paar, Du glaubst nicht, was fur Plunder. Wir haben lange […]...
- Durch jede Stunde Durch jede Stunde, durch jedes Wort blutet die Wunde der Schopfung fort, verwandelnd Erde und tropft den Seim ans Herz […]...
- An den Erloser Ich hofft’ es zu dir! und ich habe gesungen, Versohner Gottes, des neuen Bundes Gesang! Durchlaufen bin ich die furchtbare […]...
- Lied der Freundschaft Der Mensch hat nichts so eigen, So wohl steht ihm nichts an, Als dab er Treu erzeigen und Freundschaft halten […]...
- Natur ist glucklich Natur ist glucklich. Doch in uns begegnen sich zuviel Krafte, die sich wirr bestreiten: wer hat ein Fruhjahr innen zu […]...
- Grabschrift Im Schatten dieser Weide ruht Ein armer Mensch, nicht schlimm noch gut. Er hat gefuhlt mehr als gedacht, Hat mehr […]...
- Als er sich der ehemals von Flavia genossenen Gunst noch erinnerte Erinnert euch mit mir, ihr Blumen, Baum’ und Schatten, Der oft mit Flavia gehaltnen Abendlust! Die Bache gleiben noch von […]...
- Perstet amicitiae semper venerabile Faedus! Der Mensch hat nichts so eigen, So wohl steht ihm nichts an, Als dab er Treu erzeigen Und Freundschaft halten […]...
- Blaue Hortensie So wie das letzte Grun in Farbentiegeln sind diese Blatter, trocken, stumpf und rauh, hinter den Blutendolden, die ein Blau […]...
- Andacht Ich lebe. Doch nicht ich. Derselbe lebt in mir / Der mir durch seinen Todt das Leben bringt herfur. Mein […]...
- Kindertodtenlieder #6 Glucklich ihr, dab ihr der Welt entronnen, Eh das Netz der Wirrung euch umsponnen, Das um die da leben wirft […]...
- Lied Kan ich denn an diesem Ort’ Auf des schonen Hugels Spitzen, Wo der ungestume Nord Kaum mich lasset sitzen, Lauter […]...
- Es lacht in dem steigenden jahr dir Es lacht in dem steigenden jahr dir Der duft aus dem garten noch leis. Flicht in dem flatternden haar dir […]...
- Anakreontisches Liedel Immer bleibst du, wer du bist; Nimm das Leben, wie es ist. Wo du Rosen siehst im Garten, Brich sie, […]...
- Geburtstagsgedicht fur Ernestine Charlotte Wilhelmine Lober Der Erste Tag Der kleinen Ernestinen Charlotten Wilheminen Der Jungfer Loberin Ist heute wiederum erschienen. Die Eltern freuen sich und […]...
- Der Brief, den du geschrieben Der Brief, den du geschrieben, Er macht mich gart nicht bang; Du willst mich nicht mehr lieben, Aber dein Brief […]...
- Leicht Gepack Ich bin ein freier Mann und singe Mich wohl in keine Furstengruft, Und alles, was ich mir erringe, Ist Gottes […]...
- An Amorn Geh / Amor / fleug geschwind / und sags ihr eilend an; Es ist umm mich geschehn; Ich lieg in […]...
- Denn, Herr, die groben Stadte sind Denn, Herr, die groben Stadte sind Verlorene und Aufgeloste; wie Flucht vor Flammen ist die grobte, – und ist kein […]...
- Bittgedicht an die Herzogin Luise Christine von Braunschweig O grobe Herzogin! Hull diese meine Bitte die rein und billig ist in Deinen Vorspruch ein! ich klagte nicht so […]...
- Wes Leben sich so endet Wes Leben sich so endet, Dab er Gott nicht entwendet Die Seele durch des Leibes Schild, Und er daneben noch […]...
- Dies sind die heilgen zehn Gebot Dies sind die heilgen zehn Gebot, Die uns gab unser Herre Gott Durch Mosen, seinen Diener treu, Hoch auf dem […]...
- Soldatenabschied Lass mich gehen, Mutter lass mich gehen! All das Weinen kann uns nichts mehr nutzen, denn wir gehen, das Vaterland […]...
- Gott ist ja nichts als gut Gott ist ja nichts als gut: Verdammnis, Tod und Pein, und was man bose nennt, muss, Mensch, in Dir nur […]...
- Amalia Als noch Amalia in unsern Schaferhutten Die Unschuld selbst, das Muster frommer Sitten Und aller Schafer Ehrfurcht war, Da schmuckt’ […]...