Chorgesang
Stimmblumen eine tauhelle Wiese voll. Und der Fruhhauch treibt sie in gelben Scharen zusammen. Ein See, grun und violett, und das silberne Herzpochen der Wellen.
Auf einer Klippe ein Weib. Steil, mager aller Wollust entkleidet. Bleiche Verharmtheit liegt wie ein strenges Gewand an diesen dunnen, blauen Gliedern.
Eine Luftsaule saugt sich zum Himmel. Ein gerades hochgerecktes Greifen. Die Augen zuruckgebeugt, weit, dab die Iris fabt hinter die Lider taucht, und das Weibe in verzehrendem Weib.
Ein schwachlich rankendes Wimmern. Aber doch Rubinmark in weiben durchsichtig zitternden Dampfen.
Dann schliebt sich das alles.- Weich, lau wie graue samtne Blutenblatter zum Sonnenschlummer gefaltet.
Ein Schluchzen quillt aus der Erde. Warme Tranen quellen. Die Starre und die Steife zerflieben.
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