Luthers Abendmahlslied
Jesus Christus, unser Heiland,
Der von uns den Gottes Zorn wandt,
Durch das bitter Leiden sein,
Half er uns aus der Hollen Pein.
Dab wir nimmer des vergessen,
Gab er uns sein Leib zu essen,
Verborgen im Brot so klein,
Und zu trinken sein Blut im Wein.
Wer sich will zu dem Tische machen,
Der hab wohl acht auf sein Sachen;
Wer unwurdig hiezu geht,
Fur das Leben den Tod empfaht.
Du sollst Gott den Vater preisen,
Dab er dich so wohl wollt speisen,
Und fur deine Missetat
In den Tod sein Sohn geben hat.
Du sollst glauben und nicht wanken,
Dab ein Speise sei den Kranken,
Den ihr Herz von Sunden schwer,
Und vor Angst betrubet, sehr.
Solch grob Gnad und Barmherzigkeit
Sucht ein Herz in grober Arbeit;
Ist dir wohl, so bleib davon,
Dab du nicht kriegest bosen Lohn.
Er spricht selber:Kommt, ihr Armen,
Labt mich uber euch erbarmen;
Kein Arzt ist dem Starken not,
Sein Kunst wird an ihm gar ein Spott.
Hattst dir war kunnt erwerben,
Was durft denn ich fur dich sterben?
Dieser Tisch auch dir nicht gilt,
So du selber dir helfen willst.
Glaubst du das von Herzensgrunde
Und bekennest mit dem Mund,
So bist du recht wohl geschickt
Und die Speise dein Seel erquickt.
10.Die Frucht soll auch nicht ausbleiben:
Deinen Nachsten sollst du lieben,
Dab er dein genieben kann,
Wie dein Gott an dir getan.