Die feindliche Erde
Der Eiter der Erde lag in den Hausern. Unter hellen Lichtern saben schmatzende Jobber.
In Nebenzimmern ragten gelangweilt lange schwarze Strumpfe, tragzuckende Schenkel uber schwere geile Rucken.
Hintern tanzten vor polierten Klavieren, dunkle Langhaare geigten.
Kluge hielten in seidnen Salons Vortrage, dab alles auf Erden immer gleich bleibe.
Weiche Bartlose sprachen unter sich von dem Ekel am Weibe.
In steinernen Museen schritten sanft die ausgeschlafenen Kenner.
In heiben Redaktionen schrieb man die Lebenslaufe beruhmter Manner.
Die Zimmer der Stadt wolbten sich wie ein ungeheurer fetter Bauch, die Dachkuppeln lagen krumm strahnig uber der breiten flachen Stirne.
Hinter den Fenstern saben schnaufend trage Menschen steil wie dicke Riesenfinger.
Die Hauser glotzten wie die Frebzahne an einem ungeheuren, gahnenden Jahrmarkts-Ringer.
Die Erde faulte langlich auf zur wimmelnden himmlischen Birne.
Der Himmel rollte herum dunkel funkelnd im schwarzen hohlen Oval.
Das Licht war eingesogen in stampfende Kessel und Telegraphenstrahl.
Der Lampenschein strich klein durch die Straben wie Wurmaugen nachts im Korn.
Das Licht war fort von der kleinen Erde, niemand sab in der Sonne oder blickte zum mondlichen Horn.
Die Tragheit schlug an die Ufer, faulende Riesenalgen wanden sich erdenrund um die Schimmelgrune.
Drunten im Truben schrieben wimmelnde Menschen noch eilige servile Telegramme, Briefe, Denunziationen voll Rankune.
Tanzerinnen, Barone, Agenten, Geheimrate, Schutzleute, Ehefrauen, Studenten, Hauswirte freuten sich auf ihre dampfende Nacht.
Aber der arme Mob schaute das Wunder und war zur neuen Zeit aufgewacht.
Die bose gestorte Wut zitterte uber die verregneten Telegraphenstangen,
Als die murben Armen ohne Essen und Trinken zum gottlichen Himmel marschierten, wurden sie mit hartreibenden Flintenkugeln empfangen.