Vom Strande
Ich rufe vom Ufer
Verlorenes Gluck,
Die Ruder nur schallen
Zum Strande zuruck.
Vom Strande, lieb’ Mutter,
Wo der Wellenschlag geht,
Da fahren die Schiffe,
Mein Liebster drauf steht.
Je mehr ich sie rufe,
Je schneller der Lauf,
Wenn ein Hauch sie entfuhret,
Wer hielte sie auf?
Der Hauch meiner Klagen
Die Segel nur schwillt,
Je mehr mein Verlangen
Zurucke sie halt!
Verhielt’ ich die Klagen:
Es lost’ sie der Schmerz,
Und Klagen und Schweigen
Zersprengt mir das Herz.
Ich rufe vom Ufer
Verlorenes Gluck,
Die Ruder nur schallen
Zum Strande zuruck.
So fluchtige Schlosser,
Wer konnt’ ihn’n vertrau’n
Und Liebe, die bliebe,
Mit Freuden d’rauf bau’n?
Wie Vogel im Fluge,
Wo ruhen sie aus?
So eilige Wand’rer,
Sie finden kein Haus,
Zertrummern der Wogen
Grunen Kristall,
Und was sie beruhren,
Verwandelt sich all.
Es wandeln die Wellen
Und wandelt der Wind,
Meine Schmerzen im Herzen
Bestandig nur sind.
Ich rufe vom Ufer
Verlorenes Gluck,
Die Ruder nur schallen
Zum Strande zuruck.