Українська та зарубіжна поезія

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An Damon und Cytheren

Kilian! erwunschtes Wort!
Heute bringst Du viel Vergnugen,
Seht, wie schon sich Stell und Ort
Aller deiner Sylben fugen,
Warlich, Ki, und li, und an,
Klingt, dab niemand sagen kan
Welcher Nahme schoner klinget,
So dab auch der Wiederhall
Dich bey Sch = = uberall
Gleichsam um die Wette singet.

Lacht, ihr Schafer! lacht nur nicht,
Dieser Schertz ist nicht vergebens!
Hort! Cythere selber spricht:
Komm du Anfang meines Lebens,
Edle Stunde! zeige dich
Noch so schon, als da du mich
An das Licht der Welt gebohren.
Tag, dein Anbruch bringt mir Lust;
Darum hat dir meine Brust
Lauter Freude zugeschworen,

0 Seht! so spricht der holde Mund
Unsrer theuresten Cytheren.
Euch, ihr Schafer, sey es kund,
Kommt, labt eure Lieder horen.
Ruhmt der Schaferinnen Preis,
Welche, wie ein jeder weib,
Tausend Tugenden bekrantzen:
Labt das angenehme Fest
So man uns begehen labt
Herrlicher als jemahls glantzen.

Schaut auf ihren Schatz zuruck,
Wunscht dem Damon viel Gedeyen,
Unserm Damon, dessen Gluck
Euch und mich pflegt zu erfreuen,
Damon, unsrer Hirten Ruhm,
Sieht sein liebstes Eigenthum,
Sieht Cytheren freudig lachen.
Er ist froh, und treibt uns an,
Ja sucht selbst, so viel er kan,
Sie und uns vergnugt zu machen.

Kommt ihr Nymphen dieser Flur,
Kommt und helft uns Krantze winden,
Helft uns Schafern auf die Spur,
Wie man soll Cytheren binden?
Anmuth, Artigkeit, Verstand
Schmucken mit vereinter Hand
Ihre Blumen-gleiche Jugend:
Ihrer Sitten Munterkeit
Ziert das reine Lilien-Kleid
Ihrer unbefleckten Tugend.

Sch = = rufe doch das Chor
Ungezehlter Nachtigallen
Noch zu guter letzt hervor,
Eh die holden Stimmen fallen.
Doch was hilfts? So schon es klingt,
Mub doch, wenn Cythere singt,
Philomele selber schweigen,
Stimmt sie an: Bist du bey mir:
Scheint sich warlich, vor Begier,
Blatt und Zweig nach ihr zu neigen.

Alles war kaum halb vergnugt,
Da wir jungst in N = = waren:
Weil das Gluck es nicht gefugt,
Dab Cythere mitgefahren.
Hatte sie sich eingestellt;
Wurde keine Lust der Welt
Unsre Lust besieget haben:
Denn Cytherens Gegenwart
Weib mit gantz besondrer Art
Alles was sie sieht zu laben.

Thirsis will nicht redlich seyn;
Wo er diesen Tag nicht ehret.
Fallt er stets begluckter ein,
So wird auch sein Wunsch erhoret.
Damon, deine Schaferin
Musse bey vergnugtem Sinn
Silber auf die Scheitel kriegen:
O! so wird sich jedermann,
Den dein Gluck erfreuen kan,
Auch an ihrer Lust vergnugen.

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An Damon und Cytheren - JOHANN CHRISTOPH GOTTSCHED