Der Jungling in der Landschaft
Die Gartner legten ihre Beete frei,
Und viele Bettler waren uberall
Mit schwarzverbundnen Augen und mit Krucken
Doch auch mit Harfen und den neuen Blumen,
Dem starken Duft der schwachen Fruhlingsblumen.
Die nackten Baume lieben alles frei:
Man sah den Flub hinab und sah den Markt,
Und viele Kinder spielen langs den Teichen.
Durch diese Landschaft ging er langsam hin
Und fuhlte ihre Macht und wubte – dab
Auf ihn die Weltgeschicke sich bezogen.
Auf jene fremden Kinder ging er zu
Und war bereit, an unbekannter Schwelle
Ein neues Leben dienend hinzubringen.
Ihm fiel nicht ein, den Reichtum seiner Seele,
Die fruhern Wege und Erinnerung
Verschlungner Finger und getauschter Seelen
Fur mehr als nichtigen Besitz zu achten.
Der Duft der Blumen redet ihm nur
Von fremder Schonheit – und die neue Luft
Nahm er stillatmend ein, doch ohne Sehnsucht:
Nur dab er dienen durfte, freute ihn.
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