Astilus der kempfer In der silberweis Hans Sachsen
22. august 1554.
1.
Do Astilus der mane
auf olympischem plane
den sieg mit kampf gewane,
kam heim mit jubel grob.
Croton die ganze state
den iren kempfer spate
eilig entpfangen hate
und acht schneweiber rob
Man an den triumphwagen setzt,
auf dem der kempfer sab,
und furt in in die stat zuletzt,
da man im schenken was
zehen tausend kronen in golt,
iederman het in wert und holt
als ein, der mit der hande
Croton, seim vatterlande,
kunt tun groben beistande,
keiner wer sein genob.
2.
Hernach uber vier jare,
als aber ein kampf ware,
kam Astilus auch dare
und wie vor an der stet
Er in dem kampf mit ringen,
kempfen, laufen und springen,
rennen und allen dingen
das best fur allen tet.
Ein burger von Syracusa
disen kempfer ansprach
freuntlich und in darzu alda
mit grobem golt bestach,
das er sich da ausschreien lieb
auf dem kampfplatz, wie er gewis
wer ein Syracusaner,
ein burger und inwaner,
auf das der eren paner
preis Syracusa het.
3.
So lieb mit golt sich saugen
Astilus unter augen
untreulich, tet verlaugen
sein eigen vatterlant.
Croton den tuck vernume
von disem kempfer dume
und rib im sein haus ume,
im zu schmach, spot und schant,
Und bauete auf sein hofstat
ein schelmengefenknus;
von wegen seiner ubeltat
man zu seim bilde schub,
das man im vor het aufgericht.
wolt got, das ein ieden boswicht
treff alles ungelucke,
der solche bubenstucke
seim vatterlant durch tucke
beweist mit mund und hant.
Hans Sachs, 1554